Claudia und Martin Dürr aus Gechingen reisen dieser Tage nach Uganda aus. Foto: © Coworkers/Christliche Fachkräfte International e.V.

Für Claudia und Martin Dürr beginnt im April ein neues Leben: Sie werden die nächsten drei Jahre als Entwicklungshelfer in Uganda tätig sein, indem sie IT-Kompetenzen an Schulen fördern.

Gechingen - "Hilfe zur Selbsthilfe, so möchte ich den jungen Menschen vor Ort in Uganda dienen. Auch in Uganda ist Digitalisierung ein großes Thema und die junge Generation soll fit für die Zukunft werden. Deshalb soll der Informatik-Unterricht in den Schulen fächerübergreifend gestärkt werden. Es fehlt allerdings an vielen Stellen an den entsprechenden Kompetenzen – ja auch an einer entsprechenden IT-Ausstattung, um die gelernten Fähigkeiten auszuprobieren", sagt Claudia Dürr. Die Beraterin und Ausbilderin für IT reist dieser Tage zusammen mit ihrem Ehemann Martin als Entwicklungshelferin nach Uganda aus, um dort die Luweero-Diözese der Church of Uganda (anglikanische Kirche in Uganda) bei der Förderung von IT-Kompetenzen an ihren Schulen zu unterstützen. Zuhause in Deutschland bleiben ihre inzwischen erwachsenen Kinder.

28 Sekundar- und Berufsschulen

Die Luweero-Diözese ist stark im Bildungssektor engagiert: Neben einer Teilträgerschaft der Ndejje Universität, der ältesten privaten Universität Ugandas, betreibt die Diözese 28 Sekundar- und Berufsschulen mit insgesamt mehr als 10 000 Schülern sowie mehr als 300 Kindergärten. Entsandt wird die Gechingerin als Entwicklungshelferin von "Christliche Fachkräfte International e.V.", bekannt als Coworkers Fachkräfte, einem christlichen Entwicklungsdienst mit Sitz in Stuttgart, der sich die weltweite Entwicklungszusammenarbeit auf die Fahnen geschrieben hat.

Bei ihrer Tätigkeit ist Claudia Dürr auf eine enge Zusammenarbeit mit einem lokalen Team von IT-Lehrern sowie den Schulleitern und Lehrern angewiesen. Dabei darf sie an vielen Kontakten und viel Vorarbeit anknüpfen, die durch ihre Vorgängerin geleistet wurde, ist in der Mitteilung weiter zu lesen. Es konnte laut Coworkers bereits einiges an Fortschritt erzielt werden, doch durch den neuen Lehrplan für die Schulen, der die Integration von Informatik nun in allen Fächern vorsieht, gibt es doch noch einiges zu tun – und mit 28 Sekundarschulen verteilt über die Diözese, auch einige Standorte, an denen Schulungen angeboten werden sollen.

Sich selbst überflüssig machen

Als Entwicklungshelferin wird es die Aufgabe der Entwicklungshelferin sein, sich selber letztendlich überflüssig zu machen – dadurch, dass sie gemeinsam mit dem lokalen Team die Lehrer an den Schulen befähigt und ausrüstet. Die Gechingerin freut sich bereits, Teil dieser Arbeit zu werden. "Ich bin sehr gespannt auf die Zeit, die vor mir liegt. Auch wenn ich bereits einige Jahre berufliche Erfahrung mitbringe, ist eine gewisse Aufregung trotzdem vorhanden. Ich vertraue aber auf Gott, der diesen Weg mit uns geht: Bis hierhin hat er uns nie im Stich gelassen. Wenn wir ankommen, wird es erstmal wichtig sein, uns in Kultur und Sprachen einzufinden. Wir freuen uns sehr schon sehr darauf, Land und Leute besser kennenzulernen." Neben einem einwöchigen Vorbereitungsseminar von Coworkers in Süddeutschland wurde das Ehepaar circa acht 8 Wochen lang in Seminaren der AIZ, der Akademie für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn-Röttgen, auf ihren Einsatz vorbereitet. Bedingt durch die aktuelle Situation mussten viele Kurse online stattfinden. Trotzdem war und ist es laut Coworkers eine wertvolle Zeit, in der sie sich auf den Dienst im Ausland einstellen können.

Ihre Funktion als Beraterin, die Claudia Dürr für die nächsten drei Jahre ausfüllen wird, nimmt sie auch deshalb so ernst, weil sie dies als Aufgabe christlicher Nächstenliebe versteht: "Jesus Christus selbst gibt uns in der Bibel ein Beispiel davon, was es bedeutet, sich um seinen Nächsten zu kümmern und ihn auf seinem Lebensweg zu begleiten – und gerade die Schwächsten, die Armen, die Benachteiligten, waren ihm immer ein großes Anliegen. Nächstenliebe schließt den Glauben mit ein, hört aber dabei nicht auf, sondern hat spürbare, positive Auswirkungen in das Alltags-, Berufs- und Familienleben hinein – gelebter Glau-be eben, der keine tote Theorie oder Theologie ist, sondern eine lebensverändernde Kraft, die sich im Alltag entfaltet und bewährt und die neue Zukunftsperspektive und Hoffnung schenkt."

Info: Coworkers

Unter der Dachmarke Coworkers entsendet Christliche Fachkräfte International e.V. (www.coworkers.de) weltweit Fachkräfte, die einheimische evangelische Kirchen und christliche Organisationen in ihrem Dienst vor Ort unterstützen. Schwerpunkt ist die Förderung und Ausbildung lokaler Mitarbeiter.

Christliche Fachkräfte International e.V. ist ein staatlich anerkannter Entwicklungsdienst mit Sitz in Stuttgart, der 1984 ins Leben gerufen wurde. Seine Mitarbeiter sind in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheitsdienst, handwerkliche und technische Ausbildung sowie Beratung und Bildung tätig.