Was läuft schon gut? Und wo gibt es in Waldachtal noch Optimierungsbedarf? Mit diesen Fragen besfassten sich die Bürger. Foto: Wagner

Die Gemeinde Waldachtal ist bestrebt die künftige Entwicklung der Kommune gemeinsam mit den Bürgern, dem Gemeinderat und der Verwaltung zu diskutieren und auszurichten. Dabei steht im Fokus, wie sich die Gemeinde in den nächsten zehn bis 15 Jahren weiterentwickeln soll.

Waldachtal - Welche Ziele setzt sich die Gemeinde bei wichtigen Themen wie Wohnen, Mobilität, Arbeiten, Gewerbe, Versorgung, Bildung, Betreuung und Freizeit und mit welchen konkreten Schritten sollen diese Ziele erreicht werden? Mit diesen Fragestellungen will sich die Gemeinde in den kommenden Monaten intensiv auseinandersetzen und das im Jahr 2016 erarbeitete Entwicklungskonzept fortschreiben. Im Ergebnis soll ein Handlungsleitfaden für den kommunalpolitischen Alltag entstehen, der Perspektiven und Ziele der künftigen Gemeindeentwicklung benennt sowie Umsetzungsoptionen aufzeigen soll.

Im Rahmen der Bürgerbeteiligungsveranstaltung am vergangenen Donnerstag hatten die Einwohner die Möglichkeit, ihre Anregungen und Ideen bei der Fortschreibung des Gemeindeentwicklungskonzeptes einzubringen. Gemeinsam mit Tilman Sperle, Laura Wolf und Ronja Soldner von der Firma "Steg Stadtentwicklung" stellte die Verwaltung vor, wie das Gemeindeentwicklungskonzept in gemeinsamer Arbeit fortgeschrieben werden soll. Insgesamt 32 Einwohner, darunter auch einige Gemeinderäte, beteiligten sich in verschiedenen Diskussionsrunden an der Bürgerbeteiligungsveranstaltung.

Bürger konnten sich zu allen möglichen Themenfeldern äußern

Auf der Grundlage des Gemeindeentwicklungskonzepts aus dem Jahr 2016 galt es ferner abzuwägen, ob sich die Zielausrichtung mittlerweile geändert, oder inwieweit die Gemeinde in ihren Zielen Fortschritte gemacht habe. Sperle ging eingangs unter anderem auf die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde ein.

Ab dem Jahr 2012 (5700 Einwohner) wuchs die Bevölkerung kontinuierlich auf knapp über 6100 Einwohner an. Selbst bei einer leicht abnehmenden Einwohnerzahl müsse die Gemeinde bis zum Jahr 2035 ungefähr zwei Hektar an Flächen vorhalten. Waldachtal habe ein ordentliches Potential an Flächen, jedoch seien rund 90 voll erschlossene Bauplätze in privater Hand und zudem unbebaut.

An verschiedenen Stationen konnten sich die Bürger in Gruppen zu den Themengebieten "Bildung, Betreuung, Gesundheit", "Freizeit, Kultur, Tourismus", "Natur, Umwelt, Klimaschutz", "Verkehr, Mobilität", "Wirtschaft, Arbeit, Versorgung" und "Wohnen, Innenentwicklung, Ortsbild" äußern.

Positiv beurteilten die Anwesenden unter anderem, die innerörtliche Entwicklung von Tumlingen (Metzgerei, Bäcker, Wochenmarkt), die medizinische Versorgung in der Gemeinde, Einkaufsmöglichkeiten sowie die Schaffung von Baugebieten. Andererseits wurde der hohe Flächenverbrauch bemängelt, das Fehlen von kleineren Mietwohnungen und einem Baugebiet in Lützenhardt sowie die Baulücken in den Ortschaften. Über die Notwendigkeit zum Bau des neuen zentralen Rathauses waren die Bürger unterschiedlicher Meinung.

Waldkindergarten und Mesa in Waldachtalschule auf der Wunschliste

Negativ erwähnt wurde ferner, dass Bankfilialen geschlossen wurden sowie die Leistung des Mobilfunknetzes und des Internets. Das Nutzen des ELR-Förderprogramms sowie das Vereinsleben und die Existenz vieler Kleinbetriebe wurde positiv hervorgehoben. So auch das Bildungs- und Betreuungsangebot und der Zustand der Spielplätze. Wünschenswert sei die Einstellung eines "Streetworkers", die Schaffung einer Mensa an der Waldachtalschule sowie eines Waldkindergartens.

Die ÖPNV-Verbindungen seien zwar zufriedenstellend, aber dennoch ausbaufähig. Der Zustand der Straßen und Wege wurde überwiegend negativ beurteilt. So auch, dass in den Ortsteilen keine "scharfe" Geschwindigkeitsmessung stattfindet. Am 16. November sollen die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligungsveranstaltung in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.