Stefan Raab und Lena Meyer-Landrut freuen sich über den Deutschen Fernsehpreis für "Unser Star für Oslo" Foto: dpa

Stefan Raab räumt beim Deutschen Fernsehpreis in Köln gleich zwei Auszeichnungen ab.

Köln -  Im Moment seines großen Triumphs gab sich Stefan Raab ungewohnt bescheiden: "Hinge der Erfolg vom Aussehen ab, stände ich heute nicht hier", bekannte der Pro-Sieben-Entertainer am Samstagabend auf der Bühne des Kölner Coloneums. Gleich zweimal war er soeben mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet und damit zum großen Gewinner der Veranstaltung gekürt worden. Die Ehrung erfolgte als Entertainer des Jahres und für seine Show "Unser Star für Oslo" als beste Unterhaltungssendung. Prompt bescheinigte Raab der Jury "Stil und Geschmack".

Ebenfalls zwei Preise gingen an die ARD-Produktion "Im Angesicht des Verbrechens", die als bester Mehrteiler und als Besondere Leistung Fiktion ausgezeichnet wurde. Zuvor hatte die neunköpfige Jury dem Fernsehjahr 2010 "unumstrittene Spitzenleistungen" attestiert. "Besonders haben wir uns über frische und mutige Formatentwicklungen wie ,Danni Lowinski' oder ,Klimawechsel' gefreut", erklärte die Juryvorsitzende Bettina Böttinger.

Im Vorfeld hatte es Kritik von Schauspielern und Regisseuren und ihren Verbänden gegeben, da die Auszeichnungen für die beste Regie, die beste Kamera und die besten Nebendarsteller gestrichen wurden. Viele der eingeladenen Gäste trugen daher einen silbernen Pin mit der Aufschrift "Ich bin preiswert", der vom Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) ausgegeben wurde. Der im Vorfeld angekündigte Boykott der Medienszene blieb aber offensichtlich aus. Dafür griffen mehrere Preisträger den Streit auf, am deutlichsten Annette Frier, die mit der Anwaltsserie "Danni Lowinski" den einzigen Fernsehpreis für Sat 1 holte. Sie forderte den BFFS und die Verantwortlichen des Fernsehpreises auf, sich an einen Tisch zu setzen, ,,damit man sich im nächsten Jahr wieder gemeinsam besaufen kann". Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Wie der BFFS am Samstagabend mitteilte, haben die Stifter des Fernsehpreises inzwischen ein Gespräch "über den Preis und seine Perspektiven" angeboten.