Viel Zeit den jüngsten 29:28-Erfolg über den VfL Lübeck-Schwartau aufzuarbeiten haben die Zweitliga-Handballer des HBW Balingen-Weilstetten nicht. Schon am Samstag müssen sie bei der HSG Nordhorn-Lingen ran.
Matthias Flohr hat’s eilig, die Zeit in einer englischen Woche ist knapp bemessen. Das Heimspiel vom Mittwochabend will noch analysiert und besprochen werden und dennoch gilt der Fokus bereits der nächsten Partie. Schon am Samstag geht es für Flohrs Truppe bei der HSG Nordhorn-Lingen weiter (19.30 Uhr, Euregium Nordhorn).
Nicht schön, aber erfolgreich
Die erste Aufgabe in dieser Woche haben die „Gallier“ schon mal erfolgreich gelöst. Mit 29:28 bezwangen sie den VfL Lübeck-Schwartau. „Schön war das nicht“, sagt Flohr. „Wir haben im Angriff nicht den Spielfluss hinbekommen und in der Abwehr zu viel über das Kreisläuferspiel zugelassen. In Summe war die Qualität nicht gut genug“, so Flohr. Doch war es immerhin gut genug für zwei Punkte. „Zufrieden sein können wir mit der Nervenstärke und das wie es mit einem Kraftakt, vielen Emotionen und Begeisterung wieder geschafft haben“, so der HBW-Coach weiter. Zudem sei das Tempospiel in Ordnung gewesen, „und wir haben manche Situation spielerisch gut gelöst.“ Aushilfe Danil Dyatlov verdiente sich ein Lob seines Bosses: „Er hat es in der Phase, als er Csaba Leimeter ersetzt hat, gut gemacht.“
Blomgren und Müller fehlen weiterhin
Dyatlov wird das Team auch am Samstag in Nordhorn unterstützen, weitere Youngster rücken nicht aus dem Balinger Drittliga-Team auf. Und so werden die Schwaben wieder das Manko der verletzt fehlenden Daniel Blomgren (Knie) und Jerome Müller (Leiste) kaschieren zu müssen. „Man merkt einfach, wie viel Qualität uns ohne Blome und Jerry fehlt, gerade wenn es darum geht, den Spielfluss aufrechtzuerhalten“, sagt Flohr. Natürlich sei sein Team im Angriff damit leichter ausrechenbar, und um ein Spiel in der so engen 2. Liga zu gewinnen, „müssen dann eben alle anderen einen guten Tag haben.“
Und in Nordhorn – das Spiel in der Vorrunde endete 27:27 nachdem der HBW lange Zeit einem Rückstand hinterher gerannt und kurz vor dem Ende noch mit 24:27 zurück gelegen war – fordert Flohr „eine Leistungssteigerung von allen.“ Schließlich gehe es darum, die kompakte Abwehr der HSG in Bewegung zu bringen, die 1:1-Situationen zu gewinnen, um durch die entstehenden Vorteile den Ball schnell laufen zu lassen und in den Gegenstoß zu kommen. „Und in der Abwehr kommen schon ein paar Brocken aus dem Rückraum auf uns zu“, sagt Flohr. Besonders torgefährlich sind Linkshänder Frieder Bandlow (115/51), Tarek Marschall im linken Rückraum (67), der in Balingen bestens bekannte Spielmacher Björn Zintel (76) oder dessen Positionskollege Elmar Erlingsson (68).
Fokus auf Bald-Balinger Pöhle
Ein besonders Match kommt dabei auf einen weiteren dieser Nordhorner Brocken zu: Georg Pöhle. Der 30-Jährige Rechtshänder hat bei den „Galliern“ einen Vertrag für die beiden kommenden Spielzeiten unterschrieben. „Mit Georg gewinnen wir nicht nur einen sehr erfahrenen und stabilen Innenblocker in der Abwehr, sondern auch einen wurfgewaltigen Shooter dazu. Er wird uns mit seiner Erfahrung und seiner sehr ausgeprägten Spielintelligenz im Angriff sehr gut tun und wird uns insgesamt sehr viel Stabilität verleihen“, sagte Flohr, nachdem Pöhle den Vertrag beim HBW unterzeichnet hatte. Doch noch bringt der Rückraumspieler seine Fähigkeiten für Nordhorn ein.