Axel Halberstadt (von links), Robert Link und Marcus Böker (rechts, alle BBV) gemeinsam mit dem Engelsbrander Bürgermeister Thomas Keller. Foto: Jähne Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: 972 Unterschriften fehlen bis zur praktischen Umsetzung / Südkorea liegt weltweit an der Spitze

Diese Unterschrift erfolgte ruckzuck: Kaum hatte der Engelsbrander Bürgermeister Thomas Keller seinen Namen aufs Papier gesetzt, so war er auch schon stolzer Benutzer des Glasfaser-Internets, das durch den Anbieter BBV (Breitbandversorgung Deutschland) aus dem hessischen Dreieich gewährleistet wird.

Engelsbrand. "Nur" noch 972 Unterschriften fehlen bis zum 15. März diesen Jahres, bevor die Bagger rollen können und ganz Engelsbrand mitsamt seinen drei Teilorten ganz auf schnelleres Internet umgestellt wird – je nach Tarif zwischen 100 Mbit pro Sekunde und einem Gbit mit der selben Leistung.

Dabei ist Keller äußerst zuversichtlich, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben: "Die durchschnittliche Geschwindigkeit beträgt bei uns im Ort gerade mal 30 Mbit/Sekunde". Hingegen hat sich die BBV zum Ziel gesetzt, die Gemeinde zu 100 Prozent auf Glasfaser umzustellen.

Zusätzlicher Anreiz

Mit einer Infoveranstaltung am vergangenen Donnerstagabend sollten nochmals potentielle Neukunden angeworben werden. Dass der Anschluss bislang noch umsonst ist, diente als zusätzlicher Anreiz.

Was von der BBV bislang in kleineren Städten wie Sinsheim oder Bretten mit mehr als 17 000 Benutzern erfolgreich umgesetzt wird, soll nun auch Einzug in den Nordschwarzwald halten: "Wenn alles gut geht, werden ab Juni diesen Jahres die Bagger rollen", rechnete Marcus Böker im Rahmen eines Pressegespräches vom Donnerstagvormittag vor. Rund vier Millionen Euro würde das Unterfangen die Gemeinde Engelsbrand kosten, das nicht nur eine globale Totalvernetzung, sondern auch ungehinderten Informationsfluss, Unterhaltung und einen ungehinderten Datenaustausch ermöglicht. "Alleine in Deutschland gibt es mittlerweile acht Millionen Menschen, die von zuhause aus beruflich arbeiten", erläuterte Böker.

Spitzenreiter in der Glasfaser-Entwicklung ist Südkorea mit 80 Prozent aller Haushalte, gefolgt von Japan und den skandinavischen Ländern. Deutschland rangiert mit gerade mal 3,2 Prozent auf dem fünfletzten Platz – allerdings sind andere westliche Länder wie etwa die USA, Kanada, die Schweiz, Frankreich oder die Niederlande ebenfalls auf den hinteren Rängen zu finden.