Gegen Polizisten des Präsidiums Pforzheim wird jetzt ermittelt. (Symbolfoto) Foto: Pixabay

Polizeirevier reagiert nicht auf Anruf von Zeugin. Hätte gestürzte Frau gerettet werden können?

Engelsbrand - Eine Zeitungsausträgerin hat am Mittwochmorgen eine gestürzte Frau aufgefunden, die beim Eintreffen der Polizei nicht mehr am Leben war. Jetzt ermittelt die Staatsanwalt, ob das von der Zeugin kontaktierte Polizeirevier falsch reagiert hat.

Die Zeitungsausträgerin fand die 90-Jährige im Hof ihres Anwesens vor der Eingangstreppe vor. Die nur schlecht Deutsch sprechende Zeugin verständigte daraufhin das Polizeirevier Neuenbürg. Die Beamten fanden wenige Minuten später die offenbar gestürzte Frau leblos vor.

Zeugin kontaktiert zwei Polizeireviere

Bei der Vernehmung der Zeitungsausträgerin mit einer Dolmetscherin stellte sich jedoch heraus, dass diese bereits vor dem Telefonat mit dem Polizeirevier Neuenbürg ein anderes Polizeirevier kontaktiert hatte, dort jedoch aus noch zu ermittelnden Gründen keine Rettungsmaßnahmen eingeleitet wurden.

Nach der Obduktion der 90-Jährigen geht die Polizei davon aus, dass die Frau ohne Fremdeinwirkung gestürzt ist und dabei tödlich verletzt wurde. Außerdem sprechen die bisherigen Ermittlungen dafür, dass die Frau zum Zeitpunkt des ersten Anrufs der Zeitungsausträgerin noch lebte.

Die Staatsanwaltschaft hat daher gegen zwei Polizeibeamte ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es wird geprüft, ob möglicherweise polizeiliche Maßnahmen zu spät eingeleitet wurden und die Frau noch hätte gerettet werden können.

Mit den Ermittlungen gegen die Angehörigen des Polizeipräsidiums Pforzheim wurde aus Neutralitätsgründen die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg betraut.