Vor kurzem wurde das Projekt im Gemeinderat einstimmig abgesegnet. Foto: © MarcelS – stock.adobe.com

Unternehmen beauftragt. Fläche von 3000 Quadratmetern. Projekt im Gemeinderat abgesegnet.

Engelsbrand - Ein Paradies für Mountainbiker soll schon bald in Engelsbrand entstehen. Dann bietet eine Fläche von 3000 Quadratmetern auf mehreren Bahnen Platz für ransante Fahrten, halsbrecherische Sprünge über Hügel und Gleichgewichtsübungen auf einem Technik-Trail.

Laut der Initiative von 20 Eltern aus allen Ortsteilen von Engelsbrand, die den Anstoß für das Projekt gegeben haben, soll der Bikepark sowohl für Anfänger als auch für Fortschritte geeignet und für alle zugänglich sein.

Der Park wird ausschließlich über Spenden finanziert. "Mit dem Spendensammeln läuft es ganz gut", sagt Heiko Bismarck von der Eltern-Initiative. 25 000 bis 30.000 Euro soll der Park teuer werden. "Die ersten Spenden gingen schon letztes Jahr bei uns ein", erzählt er. "Aber wir sind trotzdem noch lange nicht am Ende."

Im Jahr 2017 seien die Kinder mit dem Wunsch gekommen, einen eigenen Bikepark in Engelsbrand zu haben, erzählt der Vater. "In Bietenhausen, eine halbe Stunde entfernt, gibt es einen solchen Park, den die Kinder lieben." So seien sie auf die Idee gekommen. Inzwischen hat die Familie viele Mitstreiter gefunden. Gemeinsam hat sich die Initiative auf die Suche nach einem Grundstück gemacht. Fündig wurden sie zuerst beim Sportplatz am Mühlweg, doch für dieses Gebiet habe die Gemeinde kein grünes Licht gegeben. Die Initiatoren wollten dennoch ein Grundstück in Ortsnähe. "Es sollte für alle drei Ortsteile zentral und gut erreichbar sein", erklärt Bismarck. Und damit wurde es letztendlich ein gemeindeeigenes, ebenes Waldstück zwischen der Engelsbrander Hauptstraße, der Mehrzweckhalle und dem Netto-Parkplatz.

Vor kurzem wurde das Projekt im Gemeinderat einstimmig abgesegnet. "Das ist eine klasse Geschichte", freut sich Thomas Keller, Bürgermeister von Engelsbrand. "Die Initiative kommt mitten aus der Bürgerschaft. Genauso wünschen wir uns das. Die Bürger sollen aktiv werden und sich für ihre Interessen stark machen." Im Gespräch mit den Initiatoren sei klar geworden, dass dem Projekt viele Überlegungen vorausgingen. Es sei keine spontane Idee gewesen.

Layout schon vorhanden

Wann genau mit dem Bau begonnen werden könne, stehe noch nicht fest. Nun werde erst einmal ein Bauantrag gestellt und weitere Spenden gesammelt. "Wir haben mit dem Waldstück an der Hauptstraße den denkbar besten Ort gefunden", erklärt Keller. Für Kinder sei der Platz leicht zugänglich. Nicht zu leugnen ist jedoch auch, dass das Gebiet nah an der Straße liegt. "Dafür finden wir eine Lösung", zeigt sich der Bürgermeister zuversichtlich. "Das Grundstück ist sehr weitläufig und es wird darauf geachtet, dass keine großen Hügel in Straßennähe gebaut werden."

Der Auftrag wurde an die Firma Turbomatik übergeben, die auch schon den Ellmendinger Bikepark verwirklicht hat. "Es gibt schon ein fertiges Layout, wie der Park aussehen soll", sagt Bismarck. Der Startberg werde 4,5 Meter hoch, von da aus gehe es in die Bahnen mit unterschiedlich hohen Sprunghügeln. Auf einem "Pumptrack", einer wellenartigen Hügellandschaft, kann ohne zu treten durch die Gewichtsverlagerung Schwung geholt werden. Steilkurven gibt es in der sogenannten "Flowline" und auf dem Techniktrail können zum Beispiel auf Wippen Gleichgewichtsübungen gemacht werden.

"Die Planer beziehen die Kinder sowohl beim Bau als auch bei der Pflege des Bikeparks mit ein", sagt Bismarck. "Die Arbeiten dauern ein bis zwei Wochen, in denen die Kinder aktiv mit dabei sind." Sie lernen, warum die Hügel so hoch sind wie sie es sind und welches Gefälle sie haben müssen. So werde es tatsächlich zu ihrem eigenen Park. "Dabei erfahren sie auch, wie das Gebiet richtig gepflegt werden muss." Die Bäume bleiben übrigens, wo sie sind. "Die Piste wird in die Waldlandschaft integriert", erklärt der Familienvater.

Wenn es gut läuft, wird Engelsbrand also im Sommer einen Bikepark haben. "In der Initiative haben wir auch Qualifizierte an der Hand, die den Kindern dann beibringen, wie sie den Park nutzen können", sagt Bismarck. Da scheint dem Fahrrad-Spaß nichts mehr im Weg zu stehen.

Infos für Spender gibt es per Mail unter bikeparkengelsbrand@web.de.