Im "Ärztehaus Empfingen" zusammen im Einsatz (von links): Stefanie Zingerle, Meryem Kara, Julia Kurz und Fabian Zingerle. Foto: Baiker

Das "Ärztehaus Empfingen" ist voll belegt. Bald neu an Bord: eine Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.

Empfingen - Aufgrund der Größe des Hauses und Aufteilung gibt es zwei Eingänge: Eingang Schanzgasse und Eingang Weiherplatz.Vom Eingang Schanzgasse erreicht man die Logopädie-Praxis Carolin Walter, die "Schönheitsmanufaktur Katja Zinser" und das Praxisinstitut Zingerle (nicht zu verwechseln mit dem Facharztzentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Stefanie Zingerle) und demnächst die Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, Julia Kurz. Der Eingang Weiherplatz ist dem Facharztzentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Stefanie Zingerle vorbehalten.

Es hat sich einiges verändert im Ärztehaus

Es hat sich einiges verändert im Ärztehaus – und weitere Veränderungen stehen an. Darüber informierten nun Stefanie und Fabian Zingele, Meryem Kara und Julia Kurz.

Julia Kurz, Inhaberin der Praxis für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, wird Anfang August ihre Praxis im ersten Stock des Ärztehauses eröffnen. Noch sind in den Räumen Handwerker drin. Kurz schreibt zu ihrer Person: "Durch meine vielfältigen Stationen als Kunsttherapeutin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin habe ich Erfahrungen auf verschiedenen Gebieten, die ich gerne in die Psychotherapie und Beratung einbringe."

Seit 2022 ist Julia Kurz niedergelassene Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit eigenen Praxis in Empfingen. Sie hat schon berufliche Erfahrungen sammeln können. Seit 2019 bis heute ist sie in der psychiatrischen Institutsambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Tübingen tätig. Von 2016 bis 2019 arbeitete sie in der psychiatrischen Institutsambulanz und Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Esslingen. Darüber hinaus kann sie Anstellungen als Diplom-Kunsttherapeutin vorweisen.

Stefanie Zingerle kam im Januar 2017 mit Ihrer Frauenarztpraxis nach Empfingen und richtete ihre Praxis zunächst im ersten Stock der Empfinger Apotheke ein. Nach der Fertigstellung des Ärztehauses, dessen Bauträger ihr Ehemann Fabian Zingerle war, zog sie um. Sie beschäftigt heute zwei Frauenärztinnen – Katrin Busch und Andrea Walz.

Ausgeprägter Tastsinn hilft bei Brustkrebsfrüherkennung

Im Bereich der Optimierung der Brustkrebsfrüherkennung für alle Altersgruppen hat sich Zingele mit Meryem Kara Verstärkung geholt. Jedoch ist Kara nicht bei Zingerle angestellt, sondern bei "discovering hands Service GmbH". Aber sie kommt immer donnerstags einen ganzen Tag in der Woche in die Zingerle-Praxis. Ab September wird das Angebot noch ausgebaut, dann kommt sie immer an zwei Tagen: Dienstag und Donnerstag.

Kara ist blind und hat dadurch einen ausgeprägten Tastsinn. "Discovering Hands" nutzt den überlegenen Tastsinn sehbehinderter Personen. Blinde und sehbehinderte Frauen verfügen oftmals über eine besondere Gabe: einen außergewöhnlichen Tastsinn. "Discovering Hands" bildet diese Frauen in einem neunmonatigen Training zu professionellen medizinisch-taktilen Untersucherinnen aus. So qualifiziert können sie ihre herausragenden Fähigkeiten nutzen und bereits sehr kleine Veränderungen im Brustgewebe frühzeitig entdecken, war im Pressegespräch zu erfahren. So könnten sogar zwei bis drei Millimeter kleine, also stecknadelkopfgroße Veränderungen, getastet werden. Die sogenannte Taktilographie dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Dabei wird die Brust nach einem standardisierten Verfahren in allen Gewebetiefen durch die Untersucherinnen systematisch abgetastet.

Im frühen Stadium kann der Frau meist eine Chemotherapie erspart werden

Die taktile Brustuntersuchung findet selbstverständlich unter ärztlicher Verantwortung statt, so Zingerle. Sollte das Ergebnis der Untersuchung auffällig sein, so wird dies im Anschluss mit der Ärztin besprochen und ein abklärender Ultraschall durchgeführt. Wenn Brustkrebs in einem sehr frühen Stadium entdeckt wird, der Tumor also nur wenige Millimeter misst, dann kann der Frau meist eine Chemotherapie erspart werden.

Stefanie Zingerle betont, dass man nicht Patientin bei ihr sein muss, um diese Untersuchung wahrzunehmen. "Jede Frau, egal wo versichert, kann kommen und von dieser Untersuchung Gebrauch machen." Privatversicherungen übernehmen die Untersuchung, des Weiteren 28 Partnerkassen von "discovering hands". Für alle anderen Patientinnen ist es eine individuelle Gesundheitsleistung, welche von den Frauen selbst bezahlt werden muss. Diese Untersuchungsart wird wissenschaftlich begleitet. Die Taktile Brustuntersuchung wird in Baden-Württemberg bisher nur in Empfingen und Stuttgart angeboten.