Das Windrad auf dem Grünen Heiner steht bisher in Sachen Energiewende in Stuttgart allein. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Bis 2017 wollen die Stadtwerke Stuttgart (SWS) im Tauschwald bei Feuerbach zwei Windräder aufbauen. Die Grünen im Gemeinderat haben dazu eine Reihe von Fragen gestellt.

Stuttgart - Sie lesen aus einem von den SWS beauftragten Gutachten Gefahren für seltene Vogelarten heraus und bemängeln eine lückenhafte Aufzeichnung der Fledermaus-Aktivitäten. Die Grünen wollen wissen, ob weitere naturschutzfachliche Untersuchungen nötig sind, um die Auswirkungen des Windradbetriebs beurteilen zu können.

Das mit der Vorprüfung befasste Amt für Umweltschutz der Stadt wollte am Mittwoch auf Fragen nicht eingehen. Sie seien „im weiteren Antragsverfahren zu klären“, und bislang hätten die Stadtwerke noch keinen Genehmigungsantrag eingereicht. Das wird nach dem 21. April geschehen. Zwar hat der SWS-Aufsichtsrat die weitere Planung bis zur Baugenehmigung befürwortet, gefordert ist aber auch die Freigabe durch den Technikausschuss des Gemeinderats.

Im Artenschutzgutachten werden elf Fledermausarten festgestellt, darunter acht, die als windkraftsensibel eingestuft werden. Der Tauschwald befinde sich aller Wahrscheinlichkeit nach „innerhalb eines breiten Fledermaus-Zugkorridors“, schreiben die Grünen. Weil das Fledermaus-Aufzeichnungsgerät von Anfang April bis Mitte September ausgefallen sei, hätten Daten nicht erfasst werden können.

Tatsächlich sei der Fledermausflug ab Juli 2013 mit einem Detektor in 30 Meter Höhe erfasst worden, sagt ein Sprecher der Stadtwerke. Nach dem Aufstellen des Windmessmastes sei der Detektor auf 100 Meter befestigt worden. Aus Sicht der Stadtwerke sind die Daten ausreichend, denn die Hauptflugzeit der Fledermäuse liege laut Gutachterin im Herbst, und aus dieser Phase lägen Daten vor.

Die Landesanstalt für Umwelt hat wegen des Vogelflugs für die Räder pauschale Abschaltzeiten angesetzt. Dennoch sollen sie 2400 Stunden pro Jahr unter Volllast laufen können. Auch mit den Auflagen sei ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Sollten weitere Untersuchungen nötig werden, könnten die Stadtwerke in Zeitnot kommen. Um die geltende Einspeisevergütung zu erhalten, müssen die Räder 2017 ans Netz.