Auch der Kindergarten, der neue Discounter und die Hochhäuser könnten an die Nahwärmeversorgung des Lochenbades angeschlossen werden. Klimamanager Martin Boehme informierte dazu den Ortschaftsrat.
Die Stadt Balingen setzt nicht nur im Kerngebiet auf Klimaschutz. Auch in den Ortsteilen soll und will man bis 2040 klimaneutral unterwegs sein. Das gesamte Planungsgebiet ist in Nahwärmegebiete und Einzelheizungsgebiete aufgeteilt. Wärmegebiete lohnen sich in Bereichen mit vielen Abnehmern auf engstem Raum, sagte Boehme. Daneben können Hauseigentümer in reinen Wohngebieten für die Wärmeversorgung selbst aktiv werden. „Jeder darf über seine Heizungsart frei entscheiden soweit nicht ein Anschlusszwang in Nahwärmegebieten besteht,“ heißt es seitens der Ortschaftsverwaltung.
Der Netto-Markt könnte ebenfalls angeschlossen werden
Für Neubauten seien bei Neueinrichtung 65 Prozent des Energiebedarfs über erneuerbare Energien abzudecken. In Weilstetten sei vorgesehen, die Lochenschule an die Nahwärmeversorgung des Lochenbades anzuschließen.
Aufgrund der Entfernung zum Blockheizkraftwerk könnten auch die Kindergärten mit den beiden südlich davon gelegenen Hochhäusern sowie der im Bau befindliche Netto-Markt und das geplante Seniorenheim und eventuell weitere Großverbraucher zusätzlich mit angeschlossen werden. Entsprechend einem Musterprojekt, das derzeit in Freiburg entsteht und aus Abwärme eines Produktionsbetriebes einer lokalen Molkerei Energie für Wohnhäuser gewinnt, wäre auch die Abwärme regionaler Gewerbebetriebe wie zum Beispiel die Firma Holcim in Dotternhausen für eine Energiegewinnung besonders geeignet, erläuterte der Klimamanager in der Sitzung.
Gewerbebereiche sollen untersucht werden
Das weitere Vorgehen in der Wärmeplanung sieht folgende Punkte vor: Eine Studie zur Tiefengeothermie, ein Kommunikationskonzept zur Wärmewende, die Effizienzsteigerung und Sanierung im Gebäudebereich und eine vertiefende Untersuchung von Abwärme im Gewerbebereich. Darüber hinaus gehe es um ein Erzeugungskonzept für erneuerbaren Strom, ein Konzept zur Nutzung und Speicherung von Überschussstrom und eine Studie zur Nutzung des Energiegehalts in der Kläranlage.
Das Integriertes Stadtentwicklungskonzept Weilstetten (ISEK) versteht sich laut Ortsvorsteher Wolfgang Schneider als räumlich-strategisches Handlungskonzept, das Ziele und Leitlinien definiere und Schwerpunktbereiche aufzeige. Es diene als Grundlage für die Stadtentwicklungspolitik der nächsten 15 bis 20 Jahre.
Anbindung an die B 463 ist wichtiges Thema
ISEK sei ein laufender und flexibel angelegter Prozess, der fortgeschrieben, ausgewertet und bei Bedarf an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst werden müsse. In regelmäßigen Abständen sei ein verwaltungsinternes Monitoring und ein Monitoring durch den Ortschaftsrat vorgesehen und regelmäßig soll ein ISEK-Fachbericht im Gemeinderat vorgestellt werden.
Schneider sieht die dringende Notwendigkeit, die Anbindung von Weilstetten Ost an die B 463 in das Stadtentwicklungskonzept mit aufzunehmen. „Für Weilstetten ist die Anbindung an die B 463 ein sehr wichtiges Thema.“
Eine Verkehrsführung über die Gehrnstraße werde nicht funktionieren. Nun sei der Ortschaftsrat gefragt, um nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen und Vorschläge zu machen, wie sich das Gremium eine Anbindung vorstellen könnte. Ortschaftsrat Klaus Hahn schlug vor, dieses Thema nach der Kommunalwahl mit den neu gewählten Mitgliedern ausführlich zu beraten. Die Ortschaftsräte stimmten einstimmig zu.