Durch eine intelligente Steuerung der Heizung will die Stadt Neubulach Geld sparen. Foto: © emmi - stock.adobe.com

Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Energiekosten enorm gestiegen. Auch die Stadt Neubulach macht sich Gedanken, wie sie in ihren Gebäuden Energie sparen kann. Eine Stellschraube ist die Heizungssteuerung.

Gerade in denjenigen Gebäuden wird Energie sinnlos vergeudet, in denen niemand wohnt. Die Neubulacher Stadtverwaltung wurde auf ein digitales System der Firma Vilisto aufmerksam. In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Gemeinderat mit dem Thema.

Das System hat Sensoren. Diese registrieren Bewegung, Schall und Licht. Sie erkennen damit, ob jemand in den Räumen ist oder nicht. Das System beheizt die Räume automatisch je nach Bedarf.

Außerdem erkennen die Thermostate offene Fenster zum Beispiel beim Stoßlüften und regeln die Temperatur automatisch herunter. „Das System lernt jeden Tag dazu und verbessert das bereits gelernte Profil“, heißt es in der Sitzungsvorlage zur Ratssitzung. Die Verwaltung hält Einsparungen von bis zu 30 Prozent für möglich.

Die entsprechenden Mittel sind jedoch nicht im Haushalt berücksichtigt. Bei einer Begehung von städtischen Gebäuden hatten sich Stadträte dafür ausgesprochen, die entsprechenden Thermostate wegen des hohen Einsparpotenzials anzuschaffen.

Das Rathaus schlug vor, das System in den folgenden Gebäuden zu installieren: Jugendhaus, Rathaus Neubulach, Bergvogtei, Altes Rathaus Neubulach, Mathildenschule, Kindergärten in Neubulach, Liebelsberg, Altbulach und Oberhaugstett.

Bund fördert Nachrüstung

Für die Hardware und Installation müsste die Stadt einmalig rund 74 000 Euro ausgeben. Die Software und der Service kosteten jährlich etwa 2800 Euro. Der Bund übernähme bei den einmaligen Kosten 15 Prozent und damit 11 000 Euro. Die Verwaltung würde nach einem entsprechenden Gemeinderatsbeschluss einen Förderantrag stellen.

Bürgermeisterin Petra Schupp sagte in der Gemeinderatssitzung, dass die Investition in Höhe von rund 74 000 Euro wegen der Einsparungen wieder schnell hereinkomme. Stadtrat Lars Dannenmann wollte zuerst nur die wichtigsten Gebäude mit dem neuen System ausstatten lassen. In einem Jahr könnten die restlichen Häuser der Stadt mit den Thermostaten ausgestattet werden.

Andreas Kubesch sprach sich für die Investition aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen aus. „Ich sehe es genauso“, entgegnete Reiner Stoll.

Als Kompromiss schlug Rathauschefin Schupp vor, in diesem Jahr erst einmal 30 000 oder 40 000 Euro dafür auszugeben. Stadtrat Andreas Volz sprach sich ebenfalls für einen Versuchsballon aus. Dann sehe man, ob es funktioniere.

Letztendlich sprach sich das Gremium dafür aus, erst einmal für 40 000 Euro Gebäude nachzurüsten.