Eine zahlenmäßig hohe Verwendung von elektrischen Heizlüftern kann zum Durchschmelzen von Sicherungen und somit kurzfristig zu einem flächendeckenden Stromausfall führen. Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Bad Dürrheim Klimaaktiv setzt sich für das Energiesparen ein – dabei geht es sowohl um den städtischen Verbrauch wie auch um den im privaten Bereich. Doch wie sieht es mit der Energiesicherheit aus?

Im Mittelpunkt des jüngsten Treffens der Gruppe standen die Gas- und Stromversorgung und deren Sicherheit. Um Themen rund um die Energieversorgung wird es auch in der Gemeinderatssitzung am morgigen Donnerstag, 2. März, gehen.

 

Manuel Landes und Jens Schwarz von der Netze BW GmbH – sie ist für die Infrastruktur zuständig – zeigten der Arbeitsgruppe Klimaaktiv den Status quo auf.

Zahlreiche Vorkehrungen

Wolfgang Kaiser berichtete aus dem Treffen, dass die beiden Unternehmensvertreter überzeugend darlegten, dass die Netzbetreiber zahlreiche Vorkehrungen trafen, um Strommangellagen zu verhindern und die Gefahr eines längeren Stromausfalls somit nicht bestehe. Trotzdem ist es den Angaben zufolge „enorm wichtig, dass alle Betriebe und Bürger sich weiterhin energiebewusst verhalten, um Strom und damit auch CO2 einzusparen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“.

Bei der Gasversorgung nannten die beiden Experten als Hauptimportländer Norwegen, Niederlande, Belgien und Luxemburg. Nach einem Schaubild waren die bundesdeutschen Gasspeicher vor rund einem Monat noch zu 70 Prozent gefüllt.

Pumpspeicherkraftwerke stabilisieren

Bei der Stromversorgung sieht man bei der Netze BW keine Gefahr für einen drohenden Black Out. Und zeigt auf, wieso: Die Stromerzeugung wird mit Kohlekraftwerken und den Atomkraftwerken dank Laufzeitverlängerung bis April 2023 stabilisiert. Des Weiteren hat der Gesetzgeber Rahmenbedingungen zur Systemstabilisierung geschaffen, und für die Netzstabilität dienen im süddeutschen Raum zusätzlich Pumpspeicherkraftwerke in Süddeutschland sowie Österreich.

Das Verteilnetz sieht man bei dem Unternehmen ebenfalls als gut vorbereitet an. Allerdings machen sie Einschränkungen: Der übermäßige Einsatz elektrischer Heizgeräte könne in Teilnetzbereichen zu einer kurzzeitigen Stromunterbrechung führen, da bei Ortsnetzstationen Sicherungen durchschmelzen können, und bei einer extremen Lastunterdeckung sei es vorstellbar, dass es zu einem sogenannten Brown Out komme, eine gezielt gesteuerte Lastreduktion für kurze Zeit.