Hier wird eine der neuen Erdschlusslöschspulen beim EGT-Umspannwerk in Schönwald angeliefert. Foto: EGT

Die Umspannwerke in St. Georgen und Schönwald erhielten tonnenschwere neue E-Spulen. Die EGT erklärt, wie der Kraftakt gemeistert wurde und warum.

Bei den Umspannwerken der EGT Energie in St. Georgen und Schönwald war unlängst etwas Besonderes zu sehen: Vier fast 19 Tonnen schwere neue Erdschlusslöschspulen (kurz: E-Spulen) wurden angeliefert. sie ersetzen die alten Modelle, die ihre Leistungsgrenze erreicht hatten. Das schreibt die EGT in einer Pressemitteilung. Ein Autokran setzte die Schwergewichte auf ihre Fundamente.

 

Warum die Lieferung einer neuen Erdschlusslöschspule etwas Besonderes ist? Das älteste Exemplar in den EGT-Umspannwerken stammt aus dem Jahr 1972, die jüngste Spule ist aus dem Jahr 1988. Ein Austausch der kostenintensiven Technik findet also ausgesprochen selten statt. Umso bedeutsamer, dass bei der EGT Energie nun gleich vier E-Spulen angeliefert wurden.

Besonders spannend war der Tausch während des laufenden Betriebs, schreibt die EGT. Durch Umschaltungen konnten die Kunden unterbrechungsfrei versorgt werden.

Der Triberger Energieversorger betreibt sein Stromnetz in einer sogenannten gelöschten Betriebsweise. Die Erdschlusslöschspule wird dabei zwischen dem Sternpunkt (Nullpunkt) des Netzes und Erde geschaltet. Diese Erdschlusskompensation dient in elektrischen Energieversorgungsnetzen dazu, den Fehlerstrom bei nicht beabsichtigten Erdschlüssen eines Außenleiters zu kompensieren.

Ihre Bedeutung erlangt die E-Spule erst im Erdschlussfall. Der entsteht, wenn eine Verbindung zwischen aktiven Leitern mit der Erde oder mit geerdeten Teilen besteht – etwa durch einen Durchschlag einer Kabel-Isolierung. Funken oder Lichtbogen können die Folge sein – gefährlich für Mensch, Tier, den Netzbetrieb und elektrotechnische Anlagen.

Die Spulen sind nicht mehr mit Mineralöl gefüllt

Dann sorgt die E-Spule für ein sicheres Stromnetz, indem sie das Übergreifen des Stromes auf umgebendes Material verhindert. Das Netz kann bei einfachen Fehlern weiter betrieben werden. „Unsere neuen E-Spulen sind mit synthetischem Ester statt Mineralöl gefüllt“, erklärt Lukas Holzer, Leiter Stromnetze bei der EGT Energie GmbH. „Er ist leicht biologisch abbaubar und nicht wassergefährdend und daher eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Transformatorflüssigkeiten.“

Über eine Million Euro investiert die EGT nach eigenen Angaben jährlich in die Versorgungssicherheit. „Die neuen E-Spulen sind eine weitere wichtige Vorbereitung auf die zukünftigen Herausforderungen der Energiewende“, ist Holzer überzeugt.