Ressourcen einzusparen, wird immer wichtiger. Da möchte auch die Stadt St. Georgen mit gutem Beispiel vorangehen. Möglichkeiten hierfür wurden in der jüngsten Gemeinderatssitzung diskutiert.
St. Georgen - Wenn demnächst das Hallenbad generalgereinigt wird, stellt sich für Bürgermeister Michael Rieger die Frage: Was tun mit dem abgelassenen Wasser? Eignet es sich womöglich zum Blumengießen? Er sei deshalb mit dem Bauhof im Gespräch. Oder könnte das Regenwasser besser aufgefangen und genutzt werden? "Wir stehen da ganz am Anfang", so Rieger, der für Anregungen dankbar ist. Wobei ein effektiverer Umgang mit Ressourcen nicht nur die Stadtverwaltung betreffe, sondern jeden etwas angehe.
Geplant sei außerdem ein Gespräch mit den Amtsleitern, bei dem es um Vorschläge für Energieeinsparungen gehe. Die Ergebnisse würden in der nächsten Sitzung nach der Sommerpause vorgestellt. Die Hoffnung sei, dass auch ohne große Investitionen Einsparungen möglich werden.
Verbrauchszahlen städtischer Gebäude vorgestellt
Passend zum Thema stellte Hans-Jörg Winterhalter vom Liegenschaftsamt die Verbrauchszahlen größerer städtischer Gebäude während der vergangenen Jahre vor. Die Stadtverwaltung hatte damit auf einen Antrag der Grünen Liste reagiert. "Es ist nicht so, dass wir nichts machen", verwies Rieger auf Sanierungen verschiedener städtischer Einrichtungen in den vergangenen Jahren wie dem Hallenbad oder der Robert-Gerwig-Schule, wodurch auch Einsparungen bei den Verbrauchswerten erzielt werden sollten.
Winterhalter erwähnte unter anderem die Daten fürs Hallenbad, wobei sich hier vor allem die Schließung in 2020 bemerkbar machte mit geringerem Wasser-, Heizungs- und Stromverbrauch. Deutlich fielen auch die Wassereinsparungen während der vergangenen beiden Jahre auf dem Waldfriedhof auf, die die Stadtverwaltung vor allem damit begründete, dass mehrere Wasserrohrbrüche beseitigt werden konnten.
Pandemie spiegelt sich im Bericht wider
Auch die Corona-Pandemie spiegelt sich im Bericht wider. So gingen beispielsweise im Bildungszentrum in Zeiten mit vermehrtem Homeschooling (Online-Schulunterricht zuhause) im Jahr 2020 die Werte für Heizung, Wasser und Strom zurück. Im Jahr 2021 stieg hingegen wieder der Heizungsverbrauch. Winterhalter erklärte das mit vermehrtem Unterricht wieder in der Schule bei gleichzeitigem stärkerem Lüften der Klassenräume.
Axel Heinzmann (Grüne) merkte an, dass gerade bei der Straßenbeleuchtung als dem größten Einzelposten beim Stromverbrauch Einsparpotenzial sei und wollte wissen, wie dieses zügig ausgeschöpft werden könne. Bauamtsleiter Alexander Tröndle erklärte, dass man hier "etwas hintendran" sei. "Aber wir holen auf." Das Konzept für die weitere Vorgehensweise stehe. Die Erneuerung der Straßenbeleuchtung in Langenschiltach habe aber auch die Probleme gezeigt und dass monatelang auf Lichtmasten gewartet werden musste. Nach und nach werde die Straßenbeleuchtung aber mit energieeffizienteren Lampen in den noch fehlenden Ortsteilen und der Kernstadt ausgetauscht. Eine schnellere Vorgehensweise sei mit dem derzeitigen Energieversorger nicht möglich. Wenn der Gemeinderat aber beschließe, diese Arbeiten in ihrer Gesamtheit auszuschreiben, könne die Erneuerung auch schneller vorangehen. Rieger stellte in Aussicht, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung zu heben.
Zisternen könnten hier und da eine Möglichkeit sein
Heizmann wollte außerdem wissen, ob auf dem Friedhof Leitungswasser oder Zisternenwasser genutzt wird. Rieger antwortete, dass es überwiegend Leitungswasser sei. Wenn der Weiher genügend Wasserzufuhr hätte, was ja derzeit nicht der Fall sei, dann könnte auch eine Entnahme dort eine Option sein. Die Nutzung von kostbarem Leitungswasser sei überall gang und gäbe, sei es bei der Klospülung oder beim Autowaschen.
Bauamtsleiter Tröndle merkte an, dass auch über die Nutzung von geklärtem Wasser an der Kläranlage nachgedacht werde. Wobei berücksichtigt werden müsse, dass der Wasserkreislauf nicht unterbrochen wird. Auch eine verstärkte Nutzung von Zisternen könne sich hier und da anbieten.