Den Motor abstellen, wenn man ihn nicht mehr braucht, spart zusätzlich Energie. Bereits ein 20-sekündiger Stopp kann hier einen Unterschied machen. Foto: © Alexei_other – Pixabay

Oft sind es auch die kleinen Stellschrauben, mit welchen sich Großes bewirken lässt. So auch beim Energiesparen.

Villingen-Schwenningen - Die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH, kurz: SVS, als der große Energieversorger in Villingen-Schwenningen verdient zwar am Stromverbrauch der Bürger, hat sich angesichts der drängenden Probleme und gegenwärtigen Herausforderungen das Stromsparen aber trotzdem zur Aufgabe gemacht und geben den Bürgern hilfreiche Tipps, den eigenen Energieverbrauch mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu drosseln.

Etwa ein Viertel des Stromverbrauchs in Deutschland findet in privaten Haushalten statt. In alltäglichen Dingen schlummert viel Potenzial. So kann man zu Hause sparen:

 Kühl-Temperatur im Blick behalten – laut SVS ist "Eine Innentemperatur von sieben Grad völlig ausreichend", ein Gefrierschrank sollte eine Temperatur von -18 Grad erreichen. Zur besseren Kontrolle dieser Temperaturen empfiehlt sich ein kleines Kühlschrankthermometer einzusetzen.

Kein Eis – Geräte regelmäßig abtauen. Eindrückliches Beispiel der SVS: Eine Eisschicht von gerade einmal fünf Millimetern erhöht den Stromverbrauch bereits um 30 Prozent. Um ein Vereisen zu verhindern: Lebensmittel nur abgedeckt, verpackt oder in Behältern einfrieren.

Menge beim Kochen beachten – weniger ist oft mehr. Für das Garen von Gemüse reicht es aus, wenn der Boden des Kochtopfs gut mit Wasser bedeckt ist. Der Wasserdampf ist genauso heiß wie das kochende Wasser. Deckel drauf – das spart zusätzlich Energie.

Wasserkocher statt Elektroherd – in Sachen Stromverbrauch hat er die Nase eindeutig vorn. Rechenbeispiel: Beim Erhitzen eines Liters Wasser kann man so rund ein Drittel an Energie sparen, bei einem halben Liter sogar fast die Hälfte.

Abschalten! Herdplatten beim Kochen frühzeitig ausschalten, das spart bis zu 15 Prozent Energie. Umluftfunktion im Backofen erlaubt das Absenken der Backtemperatur um bis zu 25 Grad im Vergleich zu Ober-/Unterhitze.

Warmes Wasser sparen – wird Wasser elektrisch erwärmt, etwa mit einem Durchlauferhitzer, entfallen im Schnitt mehr als ein Viertel (27 Prozent) des gesamten Stromverbrauchs auf den Bereich Warmwasser.

Duschen statt Baden – im Vergleich zu einem Vollbad spart das Duschen etwa zwei Drittel Wasser und Energie. Allerdings kommt es auf die Dauer an: Wenn wir beim Duschen das Wasser länger als zehn Minuten laufen lassen, toppen wir den Wasserverbrauch eines Bades.

Eco-Programme bei modernen Spül- oder Waschmaschinen können beitragen, Energie einzusparen – trotz der sehr langen Laufzeit des Wasch- oder Spülvorgangs. Netter Nebeneffekt: Ihr Geschirr wird geschont. Es empfiehlt sich aber, einmal im Monat bei 60 °C zu spülen, um einer etwaigen Keimbildung etwa durch Fettablagerungen vorzubeugen.

Waschen mit 30 Grad – die Maschine braucht nur etwa ein Drittel des Stroms im Vergleich zum 60-Grad-Programm. Die Hälfte spart, wer statt bei 60 Grad, bei 40 Grad wäscht.

Ausschalten statt Standby – Fernseher, Handy, Computer, Tablet, Drucker und der DSL-Router, sie verursachen fast ein Viertel (24 Prozent) des Stromverbrauchs aller Haushalte in Deutschland. Die SVS rät: "Trennen Sie Fernseher, Computer und Co. immer mithilfe von abschaltbaren Steckdosenleisten vom Stromnetz, wenn Sie sie nicht mehr nutzen."

Raumtemperatur senken – jedes zusätzliche Grad erhöht den Wärmeenergieverbrauch laut SVS um sechs bis zwölf Prozent. Empfohlen werden folgende Werte: Wohnzimmer 20 bis 22 Grad, Schlafzimmer 15 bis 18 Grad, Kinderzimmer 20 Grad, Badezimmer 23 Grad, Küche 18 bis 20 Grad, Flur 15 Grad.

Heizkörper entlüften – sonst heizt der Heizkörper sich nicht mehr richtig auf.

Platz nutzen – Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine – wer richtig lädt, muss sie nicht so oft laufen lassen und senkt den Stromverbrauch.

Viel Zeit verbringen die Menschen am Arbeitsplatz. Auch hierfür geben die SVS Tipps. So hilft man beim Energiesparen im Büro:

Ab- und Ausschalten – die Helligkeit von Monitoren kann individuell eingestellt werden – wer herunterdimmt, spart bis zu 50 Prozent Strom. Wer eine Pause am PC einlegt: Monitor ausschalten.

Stoßlüften – und immer dran denken, während des kurzen, aber kräftigen Lüftens die Thermostatventile am Heizkörper schließen, sonst entweicht ein Großteil der aufsteigenden Warmluft ungenutzt nach außen.

Heizung um einen Grad senken – auch hier zählt jedes Grad

Pflanzen als natürliche Klimaanlage nutzen – sie verdunsten Gießwasser über die Blätter, die Luftfeuchtigkeit steigt. Zudem filtern Pflanzen Staub aus der Luft und bauen Schadstoffe ab.

Licht aus – der Tipp der SVS: "Beleuchten Sie nur Orte, an denen unbedingt Licht benötigt wird."

Freizeitwert trotz Energiesparen, drei Empfehlungen möchte die SVS den Doppelstädtern hierzu ans Herz legen:

Buy local – "Saisonales Obst und Gemüse muss nicht weit transportiert werden. Es wächst auch nicht im beheizten Gewächshaus und ist daher günstiger und klimafreundlicher als außerhalb der Saison. Ein Besuch auf dem Wochenmarkt in Villingen und Schwenningen lohnt sich also."

Freibad statt Gartenpool – "ein privater Pool kostet im Jahr sehr viel Unterhalt und verbraucht jede Menge Energie".

Motor abstellen – ab einer Haltezeit von 20 Sekunden lohnt es sich auch beim Sonntagsausflug den Motor abzustellen.