Am meisten Energie verbraucht das Schulzentrum. Ende 2020 wurde eine Photovoltaikanlage aufs Dach gebaut. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Kommunales Energiemanagement trägt Früchte / Liegenschaften geprüft

Dass Bitz in Sachen Energiemanagement eine Vorreiterrolle im Zollernalbkreis einnimmt, ist hinlänglich bekannnt. Ob die Gemeinde dieser aber weiterhin gerecht wird, wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf die Probe gestellt.

Dass Bitz in Sachen Energiemanagement eine Vorreiterrolle im Zollernalbkreis einnimmt, ist hinlänglich bekannt. Ob die Gemeinde dieser aber weiterhin gerecht wird, wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf die Probe gestellt.

Bitz. Alljährlich legt die Energieagentur Zollernalb, nun gemeinsam mit Klimaschutzmanager Roland Huber, mit der Energieagentur Zollernalb der Verwaltung und den Gemeinderäten einen Energiebericht vor. Die Vorteile davon: Man erkennt sofort, wo Nachbesserungsbedarf besteht, und man kann energetische "Ausreißer" identifizieren und so hohe Kosten vermeiden. Man erkennt aber auch, wo das kontinuierliche Energiemanagement und die entsprechenden Maßnahmen Erfolge zeitigen.

Seit knapp zwei Jahren koordiniert Huber als Klimaschutzmanager in enger Abstimmung mit der Energieagentur Zollernalb Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz. Gemeinsam mit Linda Nagel hat er die einzelnen kommunalen Liegenschaften energetisch auf Herz und Nieren geprüft und eine Energieverbrauchs- und Kostenanalyse erstellt. Sie erläuterte er nun den Gemeinderäten.

Dass man in Bitz seit einigen Jahren ganz genau auf den Energieverbrauch schaut, macht sich im Vergleich bemerkbar: Sowohl der Gesamtverbrauch als auch die Energiekosten sind in drei Jahren – von 2018 bis 2020 – zurückgegangen. Die Energiekosten, die 2018 noch 141 600 Euro betrugen, sanken seither um 24 Prozent. Stromverbrauch, Wasserverbrauch und der Verbrauch thermischer Energie weisen allesamt Einsparung im zweistelligen Prozentbereich auf – sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Zweijahresvergleich. Einzig beim Frischwasserverbrauch wurden rote Zahlen geschrieben.

Alles in allem bleibt das kommunale Energiemanagement also auch im dritten Jahr ein Erfolgsprojekt: Seit 2018 hat die Gemeinde Wasser- und Stromkosten von nahezu 25 000 Euro eingespart – und das trotz steigender Energiepreise. Das sind 365 751 Kilowattstunden Wärmeenergie und 83 185 Kilowattstunden elektrische Energie. Das entspricht 122 Tonnen Kohlenstoffdioxid – jede davon hilft, die Klimaveränderung in Grenzen zu halten.

Am teuersten ist derzeit noch das Schulzentrum

Ein Teil der Energieeinsparungen des Jahres 2020 mag auch auf coronabedingte Schließungen zurückzuführen sein – im Schulgebäude hingegen ist die Energieeinsparung nicht gravierend. Der Schulkomplex bleibt, dicht gefolgt von der Straßenbeleuchtung, mit rund 38 500 Euro die kommunale Liegenschaft mit den höchsten Energiekosten.

Die Gemeinderäte hatten erwartet, dass gerade das Schulgebäude aufgrund der coronabedingten Schließung weniger Energie verbraucht haben würde als im Bericht dargestellt. "Das liegt daran, dass die Notbetreuung aufrecht erhalten wurde", erklärt Huber. Im kommenden Jahr ist aber Besserung in Sicht: Die Lichtensteinschule nebst Kindergarten wurden zum Jahresende 2020 mit Photovoltaik ausgestattet. Die zu erwartenden Energieeinsparungen werden erst im Energiebericht für das laufende Jahr sichtbar werden.

Damit es im kommenden Jahr wieder einen Energiebericht gibt, beschlossen die Gemeinderäte, die Energieagentur Zollernalb für ein weiteres Jahr mit dem kommunalen Energiemanagement und der damit verbundenen Datenauswertung zu beauftragen. Die Kosten dafür liegen abzüglich der Zuschüsse bei 4500 Euro.

Dass die Kommune dem Klimaschutz auch weiterhin einen hohen Stellenwert beimisst, besiegelten die Gemeinderäte ferner mit ihrem einstimmigen Votum zur unterstützenden Erklärung der Gemeinde zum Klimaschutzpakt des Landes. Die Kommune erhofft sich davon auch höhere Förderung bei weiteren Klimaschutzprojekten.