Das "Parkleuchten" kann noch bis zum 4. Dezember bewundert werden. Foto: Baublies

Die Weihnachtsbeleuchtung wird von vielen Lahrern schmerzlich vermisst. Da fragen sich einige: Warum können trotz Energiekrise die Lichtilluminationen im Stadtpark über die Bühne gehen? Der große Unterschied sind die Stromkosten.

Lahr – Kein Zweifel: Das "Parkleuchten", das noch bis zum 4. Dezember im Stadtpark stattfindet, ist auch in diesem Jahr ein großer Erfolg: Die Lichtinstallationen und –projektionen beeindrucken die Besucher. Schon bei der Premiere im vergangenen Jahr habe es sehr viele positive Rückmeldungen gegeben, sagte Stadtsprecher Nicolaus Scherger auf Anfrage unserer Redaktion. "Wir haben daher entschieden, die Veranstaltung auch in diesem Jahr zu ermöglichen." Selbstverständlich respektiere die Stadt, wenn Menschen wegen der Energiekrise "aus Überzeugung lieber nicht zum "Parkleuchten" in den Stadtpark gehen oder auch sonstige Angebote wie beispielsweise Weihnachtsmärkte nicht besuchen wollen". Für viele seien jedoch solche Angebote sehr wichtig – "gerade nach zwei von der Corona-Pandemie geprägten Jahren, in denen zahlreiche Veranstaltungen ausfallen mussten", so Scherger.

300 Euro Energiekosten für 16 Tage

Wegen des Energieverbrauchs muss laut Stadtverwaltung niemand mit schlechtem Gewissen abends in den Stadtpark gehen: Das "Parkleuchten" arbeite mit moderner LED-Technik – "und damit wir im Vergleich zum Vorjahr etwas Energie sparen, haben wir die Leuchtzeit von fünf auf vier Stunden täglich verkürzt und die Dauer der Veranstaltung von 18 auf 16 Tage reduziert", so der Stadtsprecher weiter. Der Strombedarf der gesamten Veranstaltung – also über alle 16 Tage hinweg – liege nach Angaben des Anbieters der Lichtinstallationen bei circa 640 Kilowattstunden. "Daraus ergeben sich rund 300 Euro Energiekosten." Und der Stromverbrauch sei geringer, als wenn die "Parkleuchten"-Besucher in dieser Zeit einen Fernsehabend verbringen (siehe Info). Die Stromkosten des "Parkleuchtens" übernimmt die Stadt. Veranstalter ist die Firma "World of Lights" in Kooperation mit dem Stadtpark-Freundeskreis und der Stadt. "World of Lights" und Freundeskreis erhalten laut Scherger jeweils einen Teil der Einnahmen, wobei der Freundeskreis damit wieder den Stadtpark unterstützt.

Kosten für Weihnachtsbeleuchtung deutlich höher

Kein Vergleich sind die Kosten für das "Parkleuchten" mit den Stromkosten bei der Weihnachtsbeleuchtung, auf die die Werbemeinschaft in diesem Jahr wegen der Energiekrise verzichtet (wir haben berichtet): Der Vorsitzende Michael Schmiederer hatte die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung in den Vorjahren auf jeweils 3000 Euro beziffert – die Kosten hätten sich nach seinen Schätzungen verdoppelt. Verwaltung und Gemeinderat hatten zwar mit Sparmaßnahmen auf die Energiekrise reagiert (wir haben berichtet), die Weihnachtsbeleuchtung war jedoch nicht darunter.

Rechenbeispiel

Zur Einschätzung des Stromverbrauchs beim "Parkleuchten" nennt Stadtsprecher Scherger ein vereinfachtes Rechenbeispiel: 2021 haben circa 6000 Gäste das Parkleuchten besucht. Laut dem Energieversorger EnBW verbraucht ein Fernseher durchschnittlich 100 Watt pro Stunde. Würden 6000 Menschen – bei durchschnittlich zwei Personen je Gerät – für drei Stunden fernsehen und nicht den Park besuchen, ergäbe dies einen Verbrauch von 100 Watt pro Stunde, also bei drei Stunden und 3000 Geräten 900 Kilowattstunden. Beim "Parkleuchten" liege der Verbrauch bei 640 Kilowattstunden.