Die Preise im Lahrer Hallenbad werden zur neuen Saison erhöht. Bedingung: Die Wassertemperatur muss wieder auf Normalniveau und der Sprungturmbereich geöffnet Foto: Schabel

Der Eintritt in die beiden städtischen Bäder wird teurer. Das hat der Gemeinderat am Montagabend beschlossen. Diskussionen gab es über die Entscheidung aus dem Herbst, im Hallenbad die Wassertemperatur zu senken und das Springerbecken zu schließen.

Sechs Jahre ist es mittlerweile her, dass die Stadt zum letzten Mal die Preise für Terrassen- und Hallenbad erhöht hat. Aufgrund von Corona wurde die Anpassung, die eigentlich alle zwei bis drei Jahre erfolgen soll, zurückgestellt. Nun wurde sie am Montag mit großer Mehrheit (drei Enthaltungen, eine Gegenstimme) beschlossen. Nur Lukas Oßwald (Linke Liste/Tierschutzpartei) stimmte dagegen. Die Preiserhöhung sei keine Anpassung an die Reallöhne, kritisierte er.

An der Preiserhöhung selbst gibt es kaum Kritik

Ansonsten jedoch gab es eine breite Zustimmung – jedoch unter einer Bedingung: Die neuen Preise im Hallenbad dürften nur dann gelten, wenn der Betrieb wieder uneingeschränkt läuft. Als Reaktion auf die Energiekrise hatte der Gemeinderat im September beschlossen, die Wassertemperatur im Hallenbad um drei Grad zu senken, außerdem ist der Sprungturmbereich seitdem gesperrt.

An diesem Beschluss, der damals auf Antrag der Grünen mit knapper Mehrheit beschlossen worden war, übte Roland Hirsch (SPD) jetzt deutliche Kritik. Es sei ein „Schuss ins Ofenrohr gewesen“, sagte er. Getroffen habe der Beschluss vor allem Senioren und Kinder, sagte Hirsch.

Grünen-Fraktion widerspricht Darstellung der Verwaltung

„Hinterher ist man immer schlauer“, erwiderte Ilona Rompel (CDU) auf Hirschs Kritik. Der Gemeinderat habe sich damals entschieden, „ein Zeichen zu setzen“. Sie wies zudem darauf hin, dass die Erhöhung der Preise nicht geschehe, um Mindereinnahmen aus der Vorsaison zu kompensieren.

Denn laut Verwaltung wird es in dieser Saison Einbußen von 105 000 Euro geben. Noch nicht beziffert werden könne im Gegenzug die Einsparung durch das Absenken der Temperatur und die Schließung des Springerbeckens, hieß es von der Stadt. Das könne man erst nach dem Ende der Hallenbad-Saison sagen.

Die Mindereinnahmen jedoch nur auf die Absenkung der Wassertemperatur zu schieben, wie die Vorlage der Stadt suggeriere, „ist verkürzt“, sagte Sven Täubert von den Grünen. Jüngere Badegäste seien eher aufgrund der Schließung des Sprungturmbereichs nicht mehr ins Hallenbad gekommen. Die im Herbst getroffenen Entscheidungen seien jedoch „politisch absolut richtig“ gewesen, so Täubert. Er forderte, die Situation im September neu zu beraten.

Ähnlich äußerte sich Jörg Uffelmann (FDP). „Wir wussten ja damals gar nicht: Wie kommen wir durch den Winter?“, sagte er. Das „Gepolter“ von Hirsch beeindrucke ihn daher nicht, sagte er.

OB Ibert kündigt für September Vorlage zur Energiesituation an

OB Markus Ibert sagte, dass die Preiserhöhung „kein Nachholen“ von verpassten Einnahmen sei. Zudem sei es bei den Energiesparmaßnahmen nicht darum gegangen, Geld zu sparen. Er warnte jedoch gleichzeitig mit Blick auf den kommenden Winter: „Die Situation ist noch nicht ausgestanden.“ Ibert kündigte daher für Ende des Sommers eine Verwaltungsvorlage zur Energiesituation an. Deren Inhalt? Unklar. „Ich hoffe, wir können vieles zurücknehmen“, sagte der OB.

Info – Die neuen Preis für Terrassen- und Hallenbad

Tageskarten
 für Terrassen- und Hallenbad kosten für Erwachsene künftig fünf statt vier Euro. Jugendliche zahlen in der neuen Saison drei Euro, früher waren es 2,50 Euro.

Saisonkarten
 im Terrassenbad kosten für Erwachsene nun 110 Euro (früher 90), Jugendliche zahlen 60 Euro (50), Familien 85 Euro (70). Im Hallenbad kostet die Saisonkarte für Erwachsene 130 Euro (105), für Jugendliche 75 Euro (65) und für Familien 105 Euro (85).