Schon zwischen April und Juni will die künftige Energiegenossenschaft Unterkirnach ihr erstes Photovoltaik-Projekt realisieren. Foto: Schlenker

Jeder Bürger kann mit dabei sein, wenn schon demnächst in Unterkirnach versorgungssicher und umweltfreundlich Strom zu bezahlbaren Preisen produziert wird.

Unterkirnach - Zu diesem Zweck soll schon in diesem Quartal eine Energiegenossenschaft gegründet werden, der man schon mit kleinen Anteilen von vielleicht 100 oder 200 Euro beitreten kann. Bürgerliches Engagement ist gewollt und demokratisches Entscheidungen sind durch die Gesellschaftsform sicher.

Die Mitgliederzahl in dem Zusammenschluss von Personen, die am Gelingen der Energiewende direkt vor Ort interessiert sind, ist nicht begrenzt. Am Samstag, 4. Februar, findet ab 16 Uhr im Fohrenhof eine Informationsveranstaltung für Bürger statt.

Auf dem Weg zur regionalen Energieunabhängigkeit

Bei der Vorstellung im Gemeinderat ging es den fünf Initiatoren darum, sich auf dem Weg zur regionalen Energieunabhängigkeit den Rückhalt durch das Ratsgremium zu sichern. "Wir brauchen die großen Dächer der Gemeinde", betonte Berthold Frisch. Sonja Kolepke-Kloess machte deutlich, dass es beim Aufbau einer klimafreundlichen, regionalen Energieversorgung schnell gehen soll. Schon im zweiten Quartal dieses Jahres sei das erste Photovoltaik-Projekt geplant, ließ sie wissen. "Auch die Gemeinde profitiert. Zum Beispiel durch geringere Kosten bei selbst verbrauchtem Solarstrom, die Stärkung der lokalen Wirtschaft und zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen", betonte sie.

Martin Dilger sprach Überlegungen zur Einspeisung oder Direktvermarktung von Strom an, der künftig in Unterkirnach produziert und nicht direkt im Ort verbraucht wird. "Die Genossen beschließen über die Verwendung von Gewinnen", erwähnte Patrick Senn den demokratischen Wesenszug einer Genossenschaft. Auch die Anteile von Kleinanlegern würden verzinst, ergänzte Frisch. Der Blick auf gelungene Beispiele rundete die Vorstellung durch die Initiatoren, zu denen noch Wilfried Rohde gehört, ab.

"Viel hängt vom Engagement der Genossen ab"

Er finde die Idee sehr gut, eröffnete Horst Belz die Diskussion im Rat. "Viel hängt vom Engagement der Genossen ab", sagte er. Belz hat eigene Erfahrungen von einem vergleichbaren Projekt in Furtwangen. Susanne Ciampa sprach an, dass die Gemeinde durch die Zusammenarbeit mit der Energiegenossenschaft eventuell eigene Investitionen einsparen könne. Sie erkundigte sich, ob im Ort genügend Dächer vorhanden seien. "Es gibt genug Dächer. Wir wollen keine Freiflächen belegen", erwiderte Ratskollege Seng.

Bürgermeister Andreas Braun sagte, dass er sich die Gemeinde als ein Anteilseigner vorstellen könne. Birgit Kodet ging auf das Thema Finanzierung ein, falls nicht genug Geld über die Genossen komme. Man habe schon mit Banken gesprochen, ließ Kolepke-Kloess wissen. "Wir hoffen auf möglichst viel Einlagen", fügte Energiewende-Aktivist Frisch hinzu.