An heißen Tagen bieten Innenräume Abkühlung. So der Idealfall. Damit dieser verwirklicht wird, bietet die Energieagentur Zollernalb Beratungen zum „sommerlichen Wärmeschutz“ an.
Zwei Hitzeperioden haben den Zollernalbkreis in diesem Sommer bislang zum Schwitzen gebracht. Herrschen im Freien Temperaturen über 30 Grad Celsius, ist der Wunsch bei vielen Bürgern nach kühlen Rückzugsorten im Inneren groß. Damit die heimischen vier Wände auch im Hochsommer nicht stark aufheizen, bietet die Energieagentur Zollernalb Beratungen zum sogenannten „sommerlichen Wärmeschutz“ an.
Die Anfragen von Privathaushalten hinsichtlich dieses Angebots halten sich noch in Grenzen, wie Energieberaterin Katrin Wiech auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt. „Viele bringen uns vielleicht auch nicht direkt mit dem Thema in Verbindung“, vermutet sie. Oft stünden bei den Bürgern technischen Lösungen wie Klimaanlagen im Fokus, der Weg führe dann direkt in den Elektrohandel – und nicht zur Energieagentur.
Dabei gebe es – sowohl bei Neubauten als auch bei Bestandsbauten – andere Möglichkeiten zum „sommerlichen Wärmeschutz“. Bei Neubauten und größeren Erweiterungen von Bestandsgebäuden seien diese vom Gebäudeenergiegesetz (GEG) gar gefordert, wie Katrin Wiech weiter erläutert.
Fenster verschatten
Eine große Rolle spiele dabei die Größe, die Ausrichtung und die Verschattung der Fensterflächen im Verhältnis zur Raumgröße. Das heißt: „Fenster sollten heute von Anfang an mit einer entsprechenden Verschattung geplant werden. Am effektivsten ist ein außenliegender Sonnenschutz wie Jalousien, Rollläden oder Markisen“, betont die Energieberaterin der Energieagentur Zollernalb. Bei der Planung von Gebäuden müssten diese Aspekte – im Gegensatz zu früher – von Anfang an im Entwurf mit eingeplant werden.
Wiech informiert zudem, dass sich auch massive Bauteile im Inneren eines Gebäudes mit großer Wärmekapazität, zum Beispiel Stahlbetondecken, und die Möglichkeit einer ausreichenden nächtlichen Durchlüftung der Räume positiv auf den sommerlichen Wärmeschutz auswirken.
Nachträglich dämmen
Eine außenliegende Verschattung der Fenster sei indes auch bei Bestandsgebauten möglich, damit im Sommer die Räume nicht überhitzen. Bei nicht gedämmten Gebäude – wie sie laut Wiech noch vielerorts anzutreffen seien – biete sich eine nachträgliche Dämmung an. Denn: Ohne passiere einerseits im Sommer unerwünschte Wärme nahezu ungehindert die einzelnen Bauteilschichten, im Winter wiederum helfe eine nachträgliche Dämmung um Heizenergie zu sparen.
Richtig lüften
Nicht zuletzt sollten auch die Gebäudenutzer ihr Verhalten an heißen Tagen anpassen. Stichwort: richtig Lüften. „An heißen Sommertagen ist der ideale Zeitpunkt zum Lüften eher abends oder in den frühen Morgenstunden, wenn es draußen kühler ist als in der Wohnung.“ Wenn morgens die Außentemperatur wieder steige, gelte es, Fenster zu schließen und an heißen Tagen tagsüber möglichst geschlossen halten. Katrin Wiech gibt einen weiteren Tipp: Nicht benötigte Geräte abschalten. Jedes laufende Elektrogerät erzeuge zusätzliche Wärme und heize so die Räume weiter auf.
Rat für alle Energiethemen
Wer Interesse an einer Beratung zum „sommerlichen Wärmeschutz“ hat, kann sich bei der Energieagentur Zollernalb melden. Ratsuchende können sich mit Fragen rund um alle möglichen Energiethemen wie zum Beispiel einen anstehenden Heizungstausch, hohe Energiekosten oder auch eine geplante Photovoltaikanlage an die Energieagentur wenden. Vor Ort werde das jeweilige Objekt anhand von Plänen und Verbrauchsdaten untersucht. Anschließend sprechen die Experten Empfehlungen aus und beraten zu möglichen Förderungen. Wenn es an die konkrete Umsetzung von Maßnahmen geht oder um die Beantragung von Fördermittel geht, verweist die Energieagentur an die entsprechenden Fachleute.
Anfragen konstant
Interessant: Nur weil im Sommer die Temperaturen steigen, häufen sich bei der Energieagentur nicht automatisch die Anfragen für Beratungen zum Wärmeschutz. „Bislang können wir keine saisonalen Unterschiede feststellen. Anfragen häufen sich bei uns eher sobald Gesetzesänderungen anstehen oder Förderprogramme überarbeitet werden.“
Terminvereinbarung mit der Energieagentur Zollernalb
Kontakt
Wer eine Beratung der Energieagentur Zollernalb in Anspruch nehmen möchte, kann sich per E-Mail unter energieagentur@zollernalbkreis.de oder per Telefon unter 07433/92-13 85 melden. Die Beratungen für Privatpersonen sind in den Räumen der Energieagentur, telefonisch oder per Video kostenlos. Auch vor Ort Termine sind möglich, allerdings wird dann ein Eigenanteil in Höhe von 40 Euro fällig. Gefördert wird diese Energieberatung durch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Im Zuge der Beratungen spricht die Energieagentur auch mit den Kommunen über sommerlichen Wärmeschutz und gibt Empfehlungen.