Der Vorsitzende des Freundeskreises der Rudolf-Steiner-Schule, Thomas Hoffmann, und die Leiterin Öffentlichkeitsarbeit, Kerstin Schmieder, präsentieren in einem bereits energetisch erneuerten Klassenzimmer die nachhaltigen und ökonomischen baulichen Maßnahmen, die bis zum Beginn des kommenden Schuljahres abgeschlossen sind. Foto: Bombardi

Verantwortungsbewusst gegenüber den Schülern, den Eltern und dem Personal agierte der Freundeskreis der Schwenninger Rudolf-Steiner-Schule mit seiner Entscheidung, den knapp 40 Jahre alten Bauabschnitt hinsichtlich Außenfassade und energetisch auf Vordermann zu bringen.

VS-Schwenningen - Dabei legte es das bereits im Vorjahr gemeinsam mit einem Energieberater entwickelte Konzept zu Grunde, welches neben einer Dämmung und Sanierung des Daches und der Fassade auch den Austausch der bisherigen Fenster gegen eine Dreifachverglasung, eine Installation der Lüftungsanlage inklusive Wärmerückgewinnung, die Installation einer Photovoltaikanlage und den Austausch des Heizregisters der Küchenlüftung auf Grund einer Heizungsoptimierung vorsieht.

 

Energiekosten werden gesenkt

Das i-Tüpfelchen auf die umfassende energetische Sanierung setzen die mit einer Kohlendioxid-Messung ausgestattete Lüftungsanlage und die Erneuerung mit einer Pelletheizung, die einen der beiden Gaskessel ersetzt. Dank der beiden bereits vorhandenen Blockheizkraftwerke legte die Schule die Basis für eine redundante Heizsituation, die in den Zeiten mit Spitzenverbrauch auf die Erdgasheizung zurückgreifen kann und so die Kohlendioxid-Belastung um 45 Prozent und damit auch die laufenden Energiekosten senkt.

Erste Überlegungen stammen von 2018

"Es ist unsere Absicht, mit unserer Entscheidung für eine energetische Sanierung in ökologischer und ökonomischer Sicht ein Signal zu setzen. Wir sollen damit auch zeigen, dass Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung für uns keine hohlen Phrasen sind." Thomas Hoffmann, als Vorsitzender des Freundeskreises verantwortlich für das Gebäude- und Grundstücksmanagement, verrät, dass die ersten Überlegungen bezüglich einer Sanierung bereits aus dem Jahr 2018 stammen. Damals beantragte die Schule bereits Fördermittel beim Bund.

"Die Pandemie wirkte nun wie ein Katalysator für unser Vorhaben", zeigte sich Hoffmann froh, dass die Sanierung in den Herbstferien endlich beginnen konnte. "Vier Schulklassen waren für wenige Tage in Containern ausgelagert, während im Innern die notwendigen Wanddurchbrüche für die Lüftungsanlagen und die neue Holzverschalung angebracht wurden."

Im Frühjahr beginnt Sanierung der Außenhaut

Der Unterricht kann wieder in den Räumen stattfinden, während im Frühjahr parallel dazu mit der Sanierung der Außenhaut begonnen wird. Ziel ist es, die energetische Sanierung mit einer äußerlichen Angleichung des Altbaus, an den angrenzenden Neubau zu verbinden. Das Schwere, das die Altbaufassade noch in sich trägt, soll danach einer gewissen Leichtigkeit im Erscheinungsbild weichen.

"Die Gesamtmaßnahme ist uns einiges wert", berichtet Hoffmann von Kosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro. Alleine die Bau- und Planungskosten für den Einbau der Lüftungsanlagen betrug 715 000 Euro. "Das alles können wir auf Grund der Fördermittel stemmen, die unter Berücksichtigung diverser staatlicher Förderprogramme rund 50 Prozent betragen. Die andere Hälfte der Kosten deckt die Waldorfschule durch Einsparung an Energiekosten und die Finanzierung durch die Hausbank. Es wird davon ausgegangen, dass die Komplettmaßnahme vor Beginn des kommenden Schuljahres abgeschlossen ist.