Das Blockheizkraftwerk im Schulzentrum, an dem auch die beiden Sporthallen hängen, hat von allen kommunalen Gebäuden in Dornstetten den höchsten Gas-Verbrauch. Foto: Sannert

Dornstetten sucht nach Einsparmöglichkeiten. Zwei Heizkessel sollen von Gas auf Öl umgerüstet werden, die Beleuchtung in der Stadt heruntergefahren.

Dornstetten - Viele Kommunen suchen nach Einsparmöglichkeiten, damit die Heizkosten im Winter nicht durch die Decke gehen, und viele haben Angst, Gas könnte knapp werden. Die Stadt Dornstetten will deshalb in einigen Gebäuden von Gas auf Öl umsteigen.

Über das mit Gas betriebene Blockheizkraftwerk im Schulzentrum werden nicht nur die dortigen Schulgebäude sondern auch die beiden Turnhallen – die Georg-Feuerbader-Halle und die Riedsteighalle – beheizt. Für die Spitzenlastabdeckung steht ein zweiter Gaskessel zur Verfügung, der früher mit Öl betrieben wurde. Aus dieser Zeit sind auch noch die Öltanks vorhanden.

Das Blockheizkraftwerk müsse auch weiterhin mit Gas betrieben werden, erklärt Bauamtsleiter Alexander Mönch. Den zweiten Kessel wolle die Stadt jedoch erneut umrüsten: diesmal von Gas auf Öl. "Das müsste funktionieren", glaubt Mönch. Ob dies auch im Gymnasium möglich sein wird, steht dagegen noch nicht fest. Hier gibt es ebenfalls zwei gasbetriebene Kessel, von denen einer auf Öl umgestellt werden soll.

Schulen verbrauchen am meisten Energie

Insgesamt verbrauchen die gasbetriebenen kommunalen Gebäude der Stadt 3,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Schulzentrum und Gymnasium sind die größten Gasverbraucher – das Schulzentrum mit Sporthallen mit 40 Prozent, das Gymnasium mit elf Prozent. Die restlichen 49 Prozent entfallen auf das Rathaus mit Ochsen, die Grundschule mit Hallenbad, auf die Stadthalle, den Fruchtkasten und die Zehntscheuer, das Oberes Torhaus und das Gebäude, in dem der Gemeindeverwaltungsverband untergebracht ist, auf die Feuerwehr, den Bauhof, das Alte Schulhaus, den Kindergarten Brunnenberg sowie die Rathäuser in Aach und Hallwangen. Alle anderen gemeindeeigenen Gebäude werden mit Öl beheizt, der neue Kindergarten in Hallwangen mit Strom.

Noch sei es kein Problem, an Gas zu kommen, weiß Mönch. Doch das könnte sich in den kommenden Monaten ändern, befürchtet er. Die Stadt arbeite deshalb an einem Notfallplan, der neben der Umstellung der zwei Gaskessel auf Öl auch noch mobile Ölstationen für den Ernstfall vorsieht, um auch die übrigen kommunalen Gebäude, die über eine Gasheizung verfügen, im Winter warm zu bekommen. Alle Öltanks werden bis zum Ende der Sommerferien jedenfalls gefüllt sein, die Stadt habe die benötigten 60 000 Liter Heizöl rechtzeitig bestellt, so Mönch, der im Falle der Umstellung der Gaskessel in Schulzentrum und Gymnasium weitere 124 000 Liter nachbestellen müsste.

Nahwärme soll helfen

In der Verwaltung hofft man derweil, bald von Gas und Öl unabhängig zu sein. Mit Hochdruck wird derzeit an einem Nahwärmekonzept gearbeitet, das als kommunaler Eigenbetrieb geführt werden soll. Ein Platz für die Heizzentrale mit Hackschnitzelanlage ist an der B28 beim Schotterwerk Kaltenbach bereits gefunden. Von dort aus soll die erste Leitungstrasse zu Schulzentrum und Gymnasium und entlang der Hauptstraße zu den kommunalen Gebäuden in der Altstadt führen. Am Mittwoch, 26. Oktober, wird es dazu eine Informationsveranstaltung geben.

Aber auch an anderer Stelle soll in Dornstetten Energie gespart werden. So wird das Wasser im Hallenbad künftig um zwei Grad abgesenkt – das Lehrschwimmbecken in Aach ist wegen Sanierungsarbeiten ohnehin seit einem Jahr geschlossen. Die Schaltzeit der Straßenlampen im gesamten Stadtgebiet wurde bereits um zwei Stunden verkürzt und der Kirchturm der evangelischen Martinskirche bleibt bei Nacht dunkel.

Nach den Sommerferien, erklärt der Bauamtsleiter weiter, sollen alle Nutzer von öffentlichen Gebäuden angeschrieben und dazu angehalten werden, Energie zu sparen. Zudem werde man die Hausmeister dafür sensibilisieren. Was mit der Weihnachtsbeleuchtung geschehen soll, darüber sei noch nicht endgültig entschieden, so Mönch, der zum derzeitigen Zeitpunkt davon ausgeht, dass sie installiert wird, da bereits auf LED umgestellt wurde. Vielleicht werden diese Weihnachten aber ein paar Lichter weniger brennen.