Auf dem Dach der Mehrzweckhalle soll eine Photovoltaikanlage installiert werden. Die Halle hat bald 30 Jahre auf dem Buckel. Ende Mai 1993 erfolgt der erste Spatenstich, am letzten November-Wochenende im Jahr 1994 die Einweihung. Foto: Schweizer

Die Energieverbräuche in Dormettingen liegen in einem überschaubaren Rahmen, was Bürgermeister Anton Müller in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates als sehr positiv herausstellte.

Dormettingen - Als einen erfreulichen Punkt in einer unerfreulichen Zeit kündigte er den Energiebericht an. Einen Blick in die Verbrauchszahlen gab Linda Nagel von der Energieagentur Zollernalb. Unter ihrer Leitung hat Dormettingen zusammen mit Bitz, Obernheim und Rangendingen erfolgreich am Projekt "Coaching kommunaler Klimaschutz" teilgenommen. Auch dieses Mal lautete ihr Fazit: "Es gibt keine großen Ausreißer."

Sowohl beim Strom als auch beim Wasser seien die Verbrauchszahlen zurückgegangen. Die Hälfte der Stromkosten entfällt nach wie vor auf die Straßenbeleuchtung. In der Mehrzweckhalle sank der Stromverbrauch um zwölf Prozent. Dies liege aber nicht nur an den veranstaltungsarmen Monaten während der Hochphase der Pandemie. Nagel erinnerte an die Maßnahmen, die die Gemeinde im Jahr 2019 durchgeführt hat. Dazu zählten die neue Dämmung des Halleninnendachs, der Austausch der Umwälzpumpe, der Einbau von LED-Leuchten, die Dämmung der Heizungsrohre und die Optimierung der Lüftungssteuerung.

Stromverbrauch sinkt

Im Kindergarten sank der Stromverbrauch um sechs Prozent. Weil mehr Geld fürs Heizen ausgegeben werden musste – plus 19 Prozent –, regte Nagel die Optimierung der Heizungsanlage an. Energie ist auch im Feuerwehrhaus eingespart worden. Beim Heizungsverbrauch waren es 13 Prozent, beim Strom acht Prozent. Bezahlt machen sich die Investitionen in den Hochbehälter.

Gegenüber 2019 muss die Gemeinde 43 Prozent weniger an Stromkosten zahlen. "Das ist die Summe, die ein Einfamilienhaus in einem Jahr verbraucht", merkte Nagel an. Positiv ins Gewicht fällt auch das neue Bauhofgebäude, das mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist. Die Anlage erzeugte von Januar bis September rund 66 700 Kilowattstunden Strom. Mit diesem Ergebnis hat der Bürgermeister gerechnet. Einziges Manko sei, dass durch die Dachneigung der Schnee oft lange liegen bleibe.

Photovoltaik auf der Halle?

Auf dem Erreichten will sich Dormettingen nicht ausruhen. So ist in Zusammenarbeit mit dem Überlandwerk Eppler geplant, Zug und Zug die Straßenbeleuchtung weiter auf LED-Lampen umzurüsten. Dabei soll nur das Leuchtmittel und nicht der gesamte Leuchtenkopf ausgetauscht werden, was, so Anton Müller, viel kostengünstiger sei. Es sei dann kein Vorschaltgerät mehr notwendig. Die Kosten pro Lampe bezifferte er auf rund 50 Euro.

Auf dem Dach der Mehrzweckhalle eine Photovoltaikanlage zu installieren, steht nach wie vor auf der Agenda des Gemeinderats. Allerdings glaubt der Bürgermeister nicht, dass dafür die 30 000 Euro, die im aktuellen Haushaltsplan bereitstehen, ausreichen werden. Ein Potenzial an Verbesserungen sieht Müller auch für die Gebäude des Gemeindeverwaltungsverbands, den der Dormettinger Bürgermeister seit einigen Wochen als Vorsitzender leitet.