Hofft auf den vorzeitigen Klassenverbleib: VfB-Trainer Huub Stevens Foto: dpa

Der VfB Stuttgart kann schon am Wochenende den Klassenverbleib klarmachen. Voraussetzung ist ein Sieg bei Hannover 96 – und auch die drei anderen Kellerclubs müssen mitspielen.

Stuttgart - Der Mann schaut nicht nach links und nicht nach rechts. Huub Stevens weiß, worauf es im Kampf gegen den drohenden Abstieg ankommt: immer seine Linie beibehalten, sich voll konzentrieren und im entscheidenden Moment zur Stelle sein. Deshalb kümmert ihn auch die Entlassung seines Nürnberger Kollegen Gertjan Verbeek nicht. „Daraus lernt man, glaubt mir, ich weiß das aus eigener Erfahrung“, sagt Stevens, „aber ich kümmere mich nur um den VfB. Ich weiß, wie schwierig die Situation in Stuttgart ist – das kostet viel Kraft.“

Drei Kraftakte – Stevens nennt sie Endspiele – muss der VfB noch überstehen, dann muss der Klassenverbleib gesichert sein. Womöglich können Stevens und der Verein aber auch Kräfte sparen, weil alles viel schneller geht. Schon an diesem Wochenende kann es so weit sein. Wenn alles gut läuft, kann der VfB am Sonntagnachmittag die eine oder andere Flasche Schampus köpfen und auf den Klassenverbleib anstoßen.

Es ist eine Rechnung mit vier Unbekannten. Damit es klappt, müssen gleich vier Faktoren zusammenkommen:

Der Tabellen-Fünfzehnte VfB muss sein Spiel bei Hannover 96 an diesem Freitag (20.30 Uhr/Sky) gewinnen.

Der Tabellen-Siebzehnte 1. FC Nürnberg darf seine Partie beim FSV Mainz 05 an diesem Samstag (15.30 Uhr) nicht gewinnen.

Auch der Tabellen-Achtzehnte Eintracht Braunschweig darf bei Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr) keinen Dreier landen.

Der Tabellen-Sechzehnte Hamburger SV muss an diesem Sonntag (15.30 Uhr) sein Spiel beim FC Augsburg verlieren.

Dann, aber nur dann hätte der VfB sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz – und wäre vor den beiden letzten Spieltagen nicht mehr einzuholen.

Das ist viel Wenn und Aber – zu viel für den Realisten Huub Stevens. „Seit unserem Sieg gegen Schalke höre ich immer: Jetzt hat der VfB vier Punkte Vorsprung und ist ja fast gerettet. Aber glaubt mir: Vom Kopf her ist es jetzt schwieriger als vorher. Auch wenn die Lage besser ist: Du kannst immer noch runterfallen.“

Wohl wahr: Bei einer Niederlage in Hannover kann es für den VfB wieder ganz eng werden. Deshalb gilt Stevens’ Motto: „Wir müssen hellwach bleiben.“ Und nicht nach links und nicht nach rechts schauen.