Die Region um Bad Wildbad kommt als Atommüllendlager infrage. Dazu äußern sich jetzt auch Bürgermeister Marco Gauger und der Bundestagsabgeordnete Klaus Mack.
Auch im Kreis Calw steht noch eine Region im Fokus der bundesweiten Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll. Die Gegend um Bad Wildbad, Höfen und Enzklösterle ist auch nach weiteren Prüfschritten nach wie vor in den Untersuchungen dabei.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat die potenziell geeigneten Regionen in Deutschland inzwischen auf rund 25 Prozent der Landesfläche eingegrenzt. Dort gelten die geologischen Voraussetzungen nach aktuellem Wissensstand als geeignet – oder sie sind bislang noch nicht abschließend bewertet. In Baden-Württemberg betrifft das neben Gebieten im Schwarzwald auch Regionen rund um Ulm, Heidelberg und die Schwäbische Alb.
Bundesweit soll bis spätestens 2050 ein Endlagerstandort gefunden werden, das rund 27 000 Kubikmeter hoch radioaktiven Abfall aufnehmen kann – Atommüll, der in über 60 Jahren Kernkraftnutzung entstanden ist. Das Lager soll so beschaffen sein, dass es den gefährlichen Abfall mindestens eine Million Jahre sicher einschließt.
Mittlerweile haben der Bad Wildbader Bürgermeister Marco Gauger und der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Mack auf Nachfrage unserer Redaktion ein Statement abgegeben.
Gauger: Windkraft bereits große Aufgabe
Gauger teilt unserer Redaktion mit, dass die interaktive Karte der BGE zeige, „dass bundesweit noch viele Gebiete in Bearbeitung sind und sich unsere Region in die Kategorie einreiht, die nach den ersten Prüfungen als mutmaßlich geeignete Standorte gekennzeichnet sind.“ Es werde wohl noch einige Zeit vergehen, „bis sich hier eine Tendenz zwischen Nordsee und Voralpen abzeichnet“. Seine „persönliche Meinung ist, dass der Region Nordschwarzwald mit der Offensive zum Windkraftausbau bereits eine große Aufgabe für das Gemeinwohl übertragen wird. Das sollte auf dem Weg zu einer engeren Auswahl unbedingt berücksichtigt werden“.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Mack schreibt, dass er „wie die allgemeine Öffentlichkeit“ über die neuen Untersuchungsergebnisse informiert worden sei. Er betont, „dass die Veröffentlichung der BGE einen Zwischenstand darstellt, welche Regionen weiterhin geologisch untersucht werden, und somit keine endgültige Entscheidung für ein bestimmtes Gebiet getroffen wurde“.
Strenge wissenschaftliche Kriterien
Das Verfahren zur Auswahl eines Endlagerstandorts sei „sehr komplex und unterliegt strengen wissenschaftlichen Kriterien“. Bei dem mehrstufigen Prozess seien „die Bevölkerung, die Kommunen und die politischen Akteure jederzeit in die Diskussion transparent einbezogen“. Mack hält es für richtig, dass alle Informationen sachlich und umfassend vermittelt würden.
Abschließend teilt Mack mit: „Ende 2027 will die BGE Standortregionen für die übertägige Erkundung vorschlagen. Dieser Vorschlag wird vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) geprüft. Wissenschaft und Öffentlichkeit werden durch das BASE beteiligt. Die Entscheidung über die Standortregionen trifft schließlich das Parlament.“