Beginn des Prozesses gegen Catalin C. noch offen. Mordwaffe soll Eisenstange gewesen sein.

Endingen - Die Ermittlungen sind abgeschlossen, nun hat die Freiburger Staatsanwaltschaft im Fall der ermordeten Joggerin Carolin G. (27) aus Endingen (Kreis Emmendingen) Anklage erhoben. Der tatverdächtige rumänische Lkw-Fahrer Catalin C. (40) wird von den Ermittlungsbehörden des Mordes beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft sieht die Mordmerkmale der Heimtücke, des Mordes zur Befriedigung des Sexualtriebes und der Verdeckung von Straftaten gegeben.

Catalin C. soll die junge Frau am Nachmittag des 6. November 2016 in einem kleinen Wäldchen in den Reben bei Endingen sexuell missbraucht und dann ermordet haben. Mordwaffe soll eine Eisenstange aus dem Bordwerkzeug seines Lkw gewesen sein. Trotz intensiver Fahndung und trotz der Tatsache, dass der mutmaßliche Frauenmörder in der Nähe des Tatorts beschäftigt war, konnte der Mann erst Mitte dieses Jahres überführt werden. Er ließ sich Anfang Juni ohne Gegenwehr an seinem Arbeitsplatz bei einer Spedition in Endingen festnehmen

Weiterer Taten verdächtig

Ihm wird zudem der Mord an der französischen Studentin Lucile K. im Januar 2014 in Kufstein/Tirol vorgeworfen. Genspuren des Täters wurden an beiden getöteten Frauen und an den Tatorten entdeckt. Außerdem besteht der Verdacht, dass der mehrfache Familienvater auch in seiner Heimat schwerste Straftaten bis hin zum Mord an einer Frau begangen haben könnte. Die entsprechenden Akten liegen derzeit zur Auswertung in Freiburg, sagte Oberstaatsanwalt Michael Mächtel. Für den Prozess in Freiburg ist zunächst jedoch nur der Mord an Carolin G. maßgeblich. Er wird vor dem Verfahren in Österreich verhandelt, da Catalin C. hier dingfest gemacht wurde.

In der U-Haft in Freiburg wurde Catalin C. von bis zu zehn Mitgefangenen verprügelt; er wurde anschließend in ein anderes Gefängnis verlegt. Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an. Eine Untersuchung durch das Justizministerium hatte ergeben, dass die Schläge gegen den mutmaßlichen Mörder nicht durch ein Fehlverhalten von Mitarbeitern der Justizbehörden in Freiburg begünstigt wurden.

Wann der Prozess gegen den Lkw-Fahrer beginnt, ist noch offen. Als nächster Verfahrensschritt steht die Überprüfung der Anklage durch das Landgericht an. Zu den Tatvorwürfen schweigt der Verdächtige seit seiner Festnahme vor mehr als vier Monaten.