Wolfgang Brucker sagt "Tschüss". Nach 23 Jahren im Amt ist der heutige Freitag sein letzter Arbeitstag als Bürgermeister von Schwanau. Foto: Köhler

Die Ära Bürgermeister Wolfgang Brucker geht zu Ende – am heutigen Freitag hat er seinen letzten Arbeitstag im Schwanauer Rathaus.

Schwanau - Ab Montag, 2. Mai, wird er die Nachfolge von Christian Dusch als Direktor des Regionalverbands Südlicher Oberrhein antreten. Die Lahrer Zeitung hat sich zum Abschied der Amtszeit als Bürgermeister mit Brucker unterhalten und nachgefragt, ob er all seine Ziele erreicht hat.

Herr Brucker, 23 Jahre lang waren Sie nun Bürgermeister von Schwanau, Ihre ersten Gedanken dazu?

Eine erfüllende, sehr bereichernde Zeit geprägt von vielen intensiven und schönen Begegnungen, Gesprächen und auch von sehr vielem, was wir für die Entwicklung unserer Gemeinde auf den Weg bringen konnten.

Welche Ziele hatten Sie sich zu Beginn Ihrer Amtszeit gesteckt hatten? Wurden diese erfüllt?

Ich hatte auf dem seinerzeitigen Werbeflyer folgende sechs Punkte stehen, die mir wichtig waren und es auch heute noch sind: ein unkomplizierter und offener Bürgermeister für alle sein; eine sachbezogene, ehrliche und von parteipolitischem Denken unabhängige Zusammenarbeit im Gemeinderat; den vier Ortsteilen eine faire und gleichberechtigte Entwicklungschance geben; Schwanaus Stärken zukunftsorientiert weiterentwickeln, Themen zielstrebig und entscheidungsfreudig anpacken; das Vereinsleben als tragende Säule der Gemeinschaft tatkräftig unterstützen und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern mit Schwung an Schwanaus Zukunft arbeiten. Wenn ich das so Revue passieren lasse, dann ist das im Großen und Ganzen sehr gelungen.

Worauf sind Sie ganz besonders stolz?

Da gibt es nicht nur eine Sache, das sind viele – große wie kleine Dinge. Zum Beispiel die Entwicklung unserer Hauptschule über die Ganztagsschule zur Werkrealschule oder die Weiterentwicklung der Angebote in den Kindergärten mit den Trägern – bedarfsorientiert und mit einem gewaltigen Umbruch von der Regelgruppe hin zu Kinderkrippen, verlängerten Öffnungszeiten, und von der Ganztagsgruppe bis hin zum Waldkindergarten. Das große Thema Fremdwasserbeseitigung unter Einbeziehung der Grundstückseigentümer ist auch ein nachhaltiges und in dieser Form bislang immer noch einzigartiges Projekt in Baden-Württemberg mit einer umfassenden Beteiligung. Die Investitionsförderung für die Vereine und Kirchen ist ein sehr unterstützendes Element für die Weiterentwicklung in unserem vielfältigen Ehrenamt. Auch die Besuche in den Kindergärten und in den Schulen waren immer sehr schöne Momente. Und wenn ich aus dem Fenster meines Büros schaue und bei den Brunnen Kinder spielen sehe, merke ich, dass wir bei der Sanierung der Ortsmitte Ottenheim einiges richtig gemacht haben.

Worauf blicken Sie nur ungern zurück?

Auf Diskussionen, bei denen Sachargumente nicht gezählt haben.

Was erhoffen Sie sich für die Zukunft für Schwanau?

Eine weiter so gute Entwicklung, angepasst an die heutigen und künftigen Bedürfnisse und Anforderungen.

Was würden Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg geben?

Mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin soll möglichst seinen beziehungsweise ihren eigenen Weg gehen, eigene Ideen entwickeln und diese mit der Bürgerschaft, der Verwaltung und dem Gemeinderat dann umsetzen.

Ist nun auch ein Umzug nach Freiburg geplant?

Nein.

Werden Sie die Schwanauer Bürger auch weiterhin in Schwanau antreffen?

Natürlich, beim Einkauf, bei Veranstaltungen, bei Begegnungen vielfältiger Art.