Nach Fukushima hatte es vor dem Kernkraftwerk Neckarwestheim immer wieder Proteste gegeben. Foto: dapd

Neckarwestheim I und Philippsburg I werden nach Ende des Moratoriums nicht wieder angefahren.

Karlsruhe - Auch der Energiekonzern EnBW wird seine alten Kernkraftwerke nach Auslaufen des Atom-Moratoriums der Bundesregierung nicht wieder anfahren. Das Unternehmen nehme die kurzfristigen wirtschaftlichen Nachteile in Kauf, um langfristig seine Kundenbeziehungen zu sichern, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag. Eine Wiederinbetriebnahme werde von der Mehrheit der Bevölkerung und der Politiker nicht akzeptiert.

Damit ist das Aus für acht Atomkraftwerke endgültig besiegelt. Der Energiekonzern RWE hatte bereits am Donnerstagabend mitgeteilt, dass er auch sein Kernkraftwerk Biblis B in Hessen nicht wieder ans Netz nimmt. Rechtlich wäre ein Wiederanfahren der durch das Moratorium für drei Monate stillgelegten Meiler für einige Wochen möglich. Denn das Atomgesetz, das das dauerhafte Aus verfügt, wird nicht vor Mitte Juli vorliegen.

Auch die anderen Kraftwerksbetreiber wollen den vorübergehenden rechtlichen Schwebezustand nicht zum Wiederanfahren ihrer Meiler nutzen. Die EnBW hätte seine beiden älteren Meiler Neckarwestheim I und Philippsburg I an diesem Freitag wieder ans Netz nehmen dürfen.