Der EnBW-Deal wird weiter ausgeleuchtet. Foto: dpa

Der EnBW-Untersuchungsausschuss soll Widersprüche klären – dazu werden Ende Januar zwei Sachverständige gehört.

Der EnBW-Untersuchungsausschuss soll Widersprüche klären – dazu werden Ende Januar zwei Sachverständige gehört.

Stuttgart - Im Streit um den milliardenschweren EnBW-Deal des ehemaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) dürfte der 31. Januar zum vorentscheidenden Termin werden. Nach dem Willen von CDU und FDP im Landtag soll an diesem Tag im EnBW-Untersuchungsausschuss des Landtags nicht nur der Münchner Finanzwissenschaftler Wolfgang Ballwieser, sondern auch sein Schweizer Kollege Henner Schierenbeck vernommen werden. Das geht aus zwei Beweisanträgen hervor, über die der Ausschuss an diesem Dienstag in Stuttgart beraten und entscheiden will.

Bisher war geplant, am 31. Januar nur Ballwieser in den Zeugenstand zu holen. Er hatte Ende 2013 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart sein Gutachten vorgelegt. Demnach habe Mappus bei dem geheimen Aktiengeschäft im Dezember 2010 rund 780 Millionen zu viel an den französischen Energiekonzern EdF bezahlt. Nun aber soll auch Wirtschaftswissenschaftler Schierenbeck vor dem Ausschuss aussagen. Er war jüngst in einem Gegengutachten zu dem Ergebnis gekommen, der damals bezahlte Kaufpreis sei „angemessen“ gewesen, zumal sich Ballwieser in seiner Wertanalyse der EnBW um rund eine Milliarde Euro verrechnet habe. Nach Informationen unserer Zeitung bestreitet Ballwieser einen Rechenfehler, wurde von der Staatsanwaltschaft inzwischen aber aufgefordert, die Widersprüche zu klären.