Nach 43 Jahren wurde die Fördergemeinschaft St. Georg, ein Verein für ehrenamtliche Helfer der Sozialstation, aufgelöst.
Es war die letzte Mitgliederversammlung der Fördergemeinschaft St. Georg, zu der Vorsitzender Jürgen Baiker in der Georgsstube die Teilnehmer begrüßte. Die Fördergemeinschaft löst sich zum 31. Dezember auf.
Nach der Totenehrung blickte Baiker auf die letzten zwei Jahre zurück. Er hob nochmals das vielfältige karitative Engagement der Fördergemeinschaft St. Georg hervor. Deutlich machte er dabei, dass dieses gemeinnützige Tun den Bürgerinnen und Bürgern von Empfingen gewidmet ist, unabhängig von der Religionszugehörigkeit.
Hilfreiches Betreuungsteam
Dazu übernimmt die Fördergemeinschaft für ihre Mitglieder bei pflegerischen Maßnahmen einmal pro Tag den Investitionskostenenteil. Dies können im Monat bis 58 Euro sein, dies bei einem Jahresbeitrag von nur 13 Euro.
Für die altengerechte betreute Wohnanlage „Haus am Kehlhof“ hat die Fördergemeinschaft St. Georg 1997 ein Betreuungsteam eingerichtet. Bei einem Rundgang wird mit jedem Bewohner Kontakt aufgenommen.
Soziales Engagement
Auch soziales Engagement ist immer wert, gewürdigt zu werden, dies auch in der Schule. 2005 hat die Fördergemeinschaft einen Sozialpreis gestiftet, der immer am Ende des Schuljahres in den Klassen 5 bis 7 übergeben wird. Im Juli 2005 gab es zwei Preisträger.
Das Engagement der Fördergemeinschaft St. Georg hat auch außerhalb Empfingens Beachtung gefunden, so durch die Mitgliedschaft im Beirat der Sozialstation Horb und dem Treff der Fördergemeinschaften im Einzugsbereich der Sozialstation Horb.
Herzliches Besuchsteam
Helmine Brendle sagte: „Mit ihrer Herzlichkeit haben die Mitglieder des Besuchsteams dazu beigetragen, dass sich unsere Mitglieder gesehen und wertgeschätzt fühlen. Ihr habt nicht nur Geburtstagswünsche überbracht, sondern auch Nähe, Wärme und Gemeinschaft.“
Dank der guten Arbeit des Kassierers Josef Baiker und vieler Spenden in den vergangenen Jahrzehnten hat die Fördergemeinschaft – auch, wenn die Summe der jährlichen Förderbeträge die Ausgabenhöhe nicht mehr abdeckt – eine gute Kassenlage.
Die Vereinsauflösung
Nach der einstimmig erfolgten Entlastung führte Björn Germann, stellvertretender Direktor der Katholischen Spitalstiftung Horb, die Neuwahlen für den Vorstand durch. Neue Kandidaten konnten aber nicht gefunden werden. Daher entschlossen sich die anwesenden Mitglieder, die Fördergemeinschaft St. Georg nach nunmehr 43 Jahren aufzulösen.
Bei der Auflösung ging es um die Frage, was mit dem Guthaben erfolgen soll. Die anwesenden Mitglieder stimmten für die Anschaffung von zwei elektrounterstützten Rollstühlen für die Rollstuhlschieber und für eine Spende an die Sozialstation Horb für die Anschaffung einer Hebebühne für einen Personaltransporter. Über den Rest des Guthabens will man Ende 2025 noch entscheiden. Deutlich wurde festgehalten, dass man bei dem vielfältigen Engagement der Fördergemeinschaft für die Bürger und Bürgerinnen vor Ort in Empfingen da sein will und dies auch für die Spenden anlässlich der Auflösung gelten soll.
Werner Eggenweiler, Koordinator des Seniorenbeirates, der die Rollstuhlausfahrten der Pflegeheime organisiert, zeigte sich sehr überrascht und erfreut über die Rollstuhlspende.
Zahlen und Fakten zur Fördergemeinschaft St. Georg
Mitgliederzahl
Die Fördergemeinschaft St. Georg hat noch 160 Mitglieder. Es werden jedes Jahr weniger, bedingt durch Sterbefälle. Jüngere Bürger sind oft nicht bereit für einen kleinen Jahresbeitrag von nur 13 Euro die Mitgliedschaft ihrer verstorbenen Eltern zu übernehmen. Zudem handelt es sich bei den 13 Euro um einen Förderbeitrag.
Besuchsdienst
1984 wurde zu den Geburtstagen ein Besuchsdienst eingerichtet. Vereinsmitglieder besuchen die Mitglieder zum 75. Geburtstag und ab dem 80. Geburtstag jedes Jahr. Dieses Jahr fanden 111 Besuche statt; vier Mitglieder verstarben. Zum Vergleich die Zahlen der Vorjahre: 2024 waren es 124 Besuche und elf Todesfälle, 2023 waren es 137 Besuche und zwölf Todesfälle.
Finanzen
: Die Gesamtausgaben für 2023 und 2024 betrugen 8827 Euro. Mit enthalten ist das Defizit der Sozialstation mit 2486 Euro (im Vorjahr waren es 1084 Euro, 2023 waren es 1084 Euro). Der Hintergrund dazu: Seit Gründung der Fördergemeinschaft im Jahr 1982 wird ein anteiliges jährliches Defizit der Sozialstation Horb übernommen. Der Besuchsdienst kostete 2760 Euro (im Vorjahr 1280 Euro, 2023 waren es 1480 Euro). Die Investitionskosten betrugen 3020 Euro (im Vorjahr 1301 Euro und 2023 waren es 1718 Euro).