Verein: Die Unterkunft des Empfinger Fischervereins hat verschiedene Mängel / Sanierung oder doch Neubau?
Empfingen. Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung des Fischereivereins "Anker" Empfingen gab es unterschiedliche Meinungen über den weiteren Verbleib der Fischerhütte. Die Vorstandschaft favorisierte eindeutig eine Sanierung in verschiedenen Schritten in Abhängigkeit von der finanziellen Situation des Vereins. Für einen Neubau und den Abriss der alten Hütte werden nach einer Kostenerstellung der Anker-Verantwortlichen bei der gewünschten Größe und Ausführung zwischen 80 000 und 90 000 Euro – und wohlgemerkt nur an Material – benötigt. Zwar hat der Verein einen finanziellen Rückhalt geschaffen, trotzdem sieht die Vorstandschaft die zusätzliche Rest-Finanzierung in der benötigten Höhe für so einen kleinen Verein schlichtweg als nicht stemmbar.
Die Vereinsverantwortlichen haben auch schon in Richtung Kindergartencontainer der "Kleinen Strolche" in den Reichenhalden, welche durch den Kindergartenneubau nicht mehr benötigt werden, angefragt. "So ein Container kostet 45 000 Euro – und dann haben wir einen Rohbau und kein Dach", erteilte Vorsitzender Andreas Briegel eine Absage an diese Möglichkeit.
"Wir müssen was machen, an verschiedenen Stellen ist das Dach undicht", sagte Briegel. Die Überlegung der Vorstandschaft wäre zeitnah eine Dachsanierung mit Sandwich-Platten und zusätzlicher Dämmung als Zwischenlösung. Bei diesen Arbeiten würde man in Höhe von rund 9000 Euro sprechen, so die Vorstandschaft.
Doch insbesondere der neue Beisitzer Daniel Schäfer sieht kein Problem für den Fischereiverein Empfingen beim Bedienen eines Darlehens im Bereich von 350 bis 400 Euro im Monat. Finanzieren möchte er die monatlichen Zusatzausgaben über zusätzliche Feste. Außerdem findet Schäfer, dass eine derart richtungsweisende Entscheidung nicht nur von der Vorstandschaft ausgehen dürfe. Seiner Ansicht nach müssten vielmehr auch die Mitglieder in die Entscheidungsphase eingebunden werden. "Das muss man diskutieren", betonte Schäfer.
Andreas Seifer hatviele Ideen zur Finanzierung eines Neubaus der Hütte
Andreas Seifer, Vorsitzender des Empfinger Schützenvereins, muss sich beim Umbau des Schützenhauses mit genau denselben Problemen und Themen auseinandersetzen. Seifer plädierte ganz klar für einen Neubau einer Fischerhütte. Für ihn ist die jetzige Unterkunft schlichtweg zu eng – und mehr oder weniger ein Flickwerk. Seifer informierte, dass man von der Gemeinde Empfingen für solche Arbeiten zehn Prozent von der Bausumme – allerdings bei 10 000 Euro gedeckelt – Zuschuss bekommt. Lohnend könne vielleicht auch eine Anfrage beim Landesfischereiverband nach einem Zuschuss sein. Als ein weiteres gutes Beispiel führte Seifer das Crowdfunding der Kleintierzüchter, die so ein Teil ihres neuen Züchterhauses finanziert haben, an. Um mit zusätzlichen Festen Geld in die Kasse zu bekommen müsse den Mitgliedern zu den jetzigen Pflichtstunden ein zusätzlicher Wirtsdienst auferlegt werden. Eine weitere Geldquelle könnte Seifer zufolge ergeben, wenn man sich bei der 1250-Jahrfeier der Gemeinde Empfingen im nächsten Jahr mit einem Verkaufsstand beteilige. "Ihr seht: Möglichkeiten gibt es genug". Andreas Seifer mahnte aber an, rechtzeitig in die Planung einzusteigen, da es Monate dauere bis endlich die Genehmigung komme.
Vereinsmitglieder werden die Zukunft der Fischerhütte mitbestimmen
Letztendlich konnte keine eindeutige Stimmungsrichtung der Mitglieder herausgehört werden, da sich einfach der deutlich größere Rest am Samstagabend gar nicht zu Wort gemeldet hatte. Auch die Frage von Bernd Koch an die Versammlungsmitglieder, ob diese bereit dazu sein, mehr zu arbeiten, verpuffte im Nichts.
Die Vorstandschaft möchte nun Fakten schaffen und eine genaue Kostenaufstellung und deren Finanzierung in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung darlegen und die Mitglieder abfragen. Dann müssen die Vereinsmitglieder Farbe bekennen und den künftigen Weg einer Fischerhütte mitbestimmen.
