Zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren legen Empfinger und Bürger von La Roche-Blanche einen Kranz nieder. Fotos: Gemeinde Empfingen Foto: Schwarzwälder Bote

Partnerschaft: Bürgermeister Truffner hält in La Roche-Blanche eine Rede zum Gedenken an das Kriegsende

Anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und des Apfelfests hat Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner mit einer Delegation die französische Partnergemeinde La Roche-Blanche besucht. Truffner bekam bei dem Besuch die Ehrenbürger-Medaille verliehen.

Em pfingen. Ereignisreiche Tage liegen hinter Bürgermeister Ferdinand Truffner und einer Delegation von Empfingern, die gemeinsam ihre französische Partnergemeinde La Roche-Blanche besucht haben. Anlässe gab es gleich zwei: Das jährliche Apfelfest, bei dem die Empfinger Bier und Brezeln verkauften, und das Gedenken anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren.

Truffner wurde eine besondere Ehre zuteil. Bei einem Empfang im Rathaus von La Roche-Blanche bekam er die Ehrenbürger-Medaille der französischen Gemeinde verliehen. Nach einem Ortsrundgang habe die Gruppe das Plateau von Gergovie, wo Caesar die Gallier besiegte, besucht. "Abends waren wir bei den Gastgebern", erzählt Truffner.

Am Gedenktag an das Ende des Ersten Weltkriegs folgt der Höhepunkt: Gemeinsam gedenken Franzosen und Deutsche dem Kriegsende und legen einen Kranz nieder. Truffner sagte in seiner Rede: "Mehr als 100 Jahre sind vergangen, als sich Deutsche und Franzosen töteten und hassten. Ich bin im Jahr 1989 geboren – ich kenne nur ein Europa der offenen Grenzen, die Freundschaft zu Frankreich, die Freizügigkeit und Weltoffenheit. All dies haben meine Generation jedoch unseren Vätern und Großvätern zu verdanken. Unsere Großeltern und Urgroßeltern sind in den Weltkriegen gefallen, gefallen für ein Europa der Freundschaft und nicht des Hasses. Es hört sich zwar dumm an, doch müssen wir heute dankbar sein – dankbar für die Geschichte, denn wir können nur daraus lernen."

Die Anhänger nationalistische Tendenzen, die es heute in Europa und vor allem in Deutschland mit Rechtspopulisten gebe, hätten wohl nichts aus der Geschichte gelernt. "Diese Hetzer braucht kein Land, keine Gesellschaft und vor allem kein Europa", sagt Truffner. Er wünsche sich ein Europa des Friedens und der Eintracht, gerade auch für seinen neugeborenen Sohn. "Ich wünsche mir, dass er irgendwann Danke sagen kann, Danke für ein Europa des Friedens und der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich", sagte Truffner.