Bernhard Ullrich füttert zwei junge Rehe. Foto: Baiker

Christina und Bernhard Ullrich ziehen derzeit zwei Rehkitze auf. Wildente zeigt sich dankbar.

Empfingen - "Auch wir haben Hunger", würden die Tiere sagen, wenn sie sprechen könnten. Bei Christina und Bernhard Ullrich in Dommelsberg fühlen sich Tiere aller Art geborgen. In der Region sehr bekannt, bekommen sie immer wieder Anrufe wegen eines verletzten Wildtieres.

Diese nehmen sie gerne in ihre Obhut, päppeln sie auf und entlassen sie wieder in die Freiheit. Vor Kurzem rief ein Förster an, der zwei junge Rehkitze gefunden hatte. Ihre Mutter war überfahren worden. Der Förster habe gesehen, dass bei der Mutter Milch floss. Seine Folgerung: Es müssten also Jungtiere da sein. Der Förster machte sich mit seinem Hund auf den Weg. Die beiden Kitze wurden gefunden und wurden jetzt auch von dem Ehepaar Ullrich mit der Flasche aufgezogen. Wenn sie herangewachsen sind, wolle der Förster ihnen eine Heimat suchen.

Hilferuf vom Bodensee

Ein weiterer Hilferuf kam von der Tierrettung am Bodensee. Dort waren sechs junge Schwäne ohne ihre Eltern. Und auch diese fanden ein vorübergehendes Zuhause in Dommelsberg. Nachts seien die Schwäne im Stall. Morgens watschelten sie hinter Bernhard Ullrich hinterher zur Pferdekoppel, wo sie sich geschützt durch einen Zaun und ein Netz aufhalten. Ullrich schaut mehrmals täglich nach ihnen und versorgt sie mit Futter und Wasser. In einem kleinen Kinderplanschbecken haben sie die Möglichkeit zu baden.

Wenn die Schwäne, die jetzt noch ein graues flauschiges Federkleid haben, ihr richtiges weißes Federkleid haben und die Flügel bis zur Schwanzspitze reichen, sollen sie am Bodensee ausgewildert werden.

Bitte um Spenden

Im Gespräch stellte Christina Ullrich fest, dass die Tiere "nicht nur niedlich aussehen, sondern auch Geschäft machen und Futter brauchen". Sie bittet um Spenden für die Tiere über den Tierschutzverein Horb mit dem Hinweis "Wildtieraufzucht".

Christina Ullrich erzählte noch, welchen Tieren sie dieses Jahr schon geholfen haben. Sie führt Buch darüber: ein Kauz, ein Siebenschläfer, zwei Wildhasen, ein Fuchs, elf Wildenten, ein Graureiher, ein Spatz und eine Taube.

Dankbares Tier

Dass die Tiere immer wieder sehr dankbar sind, habe sich bei einer Wildente nach ihrer Entlassung in die Natur gezeigt. Sie habe mehrere Tage bei den Ullrichs morgens und abends einen Besuch gemacht.