Die Wiesenstetter Kinder führen ein kreatives Krippenspiel auf. Foto: Hellstern Foto: Schwarzwälder Bote

Gottesdienst: Kinder führen in der Wiesenstetter Kirche St. Stephanus ein Krippenspiel auf

Bis auf den letzten Platz besetzt war die weihnachtlich geschmückte Pfarrkirche St. Stephanus in Wiesenstetten an Heiligabend. Familien mit Kindern, viele Mitglieder der Pfarrgemeinde und auch zahlreiche Auswärtige waren der Einladung zu der Krippenfeier mit Diakon Klaus Konrad gefolgt.

Empfingen-Wiesenstetten. Mit "Macht hoch die Tür" stimmte die Orgel festlich auf diese ganz besondere Feier, die Geburtstagsfeier von Jesus Christus, ein. Herzstück dieses Gottesdienstes war das seit 22 Jahren zur lieben Tradition gewordene Krippenspiel.

"Weihnachten feiern wir, weil Jesus geboren ist. Aber warum bekommen wir dann Geschenke, obwohl doch Jesus Geburtstag hat? Und womit kann man Jesus überhaupt eine Freude machen?" Diese Gedanken machen sich drei kleine Mädchen bei einer Geburtstagsfeier kurz vor Weihnachten und sie machten sich umgehend auf den Weg ins Kaufhaus, um ein Geschenk für Jesus zu kaufen. Die geschäftstüchtige Verkäuferin dort pries teure Geschenke an, so dass die Mädchen lieber den Rat der Oma einholen wollten. Oma erzählte die Weihnachtsgeschichte, die mit der Anordnung des Kaisers Augustus begann, nach der sich Josef und seine hochschwangere Verlobte Maria auf den Weg nach Bethlehem machen müssen. Ein zum Erstaunen der Kirchenbesucher lebensgroßer Esel (Vater und Sohn Stefan und Elias Walz) begleitete die beiden. Endlich lässt der dritte Wirt die Erschöpften in seinen Stall, in dem Jesus geboren wird. Eine ganze Schar von Engeln mit illuminierten Haarkränzen schickten die redlichen Hirten vom Feld zur Krippe, wo Josef und Maria vom Wunder berichteten, das in der Nacht geschehen ist. "Heute ist Weihnachten eine große Party mit vielen Geschenken", schließt die Oma die Geschichte.

Fürbitten folgen

"Das eigentliche Geschenk ist aber Jesus selbst." Die drei kleinen Mädchen verstehen sofort, dass Jesus kein Fahrrad will oder ein Puppenhaus oder sonst etwas Materielles. "Jesus will, dass wir freundlich zueinander sind und uns nicht streiten, uns gegenseitig helfen, auch wenn es scheinbar unbedeutende Kleinigkeiten sind. Und jedes Geschenk für Jesus ist auch ein Geschenk für uns selbst und für andere Menschen. Das Wichtigste ist, dass wir Jesus an jedem Tag beschenken können und nicht nur an seinem Geburtstag, indem wir so handeln wie er es uns gezeigt hat und seine Geschichte weitererzählen", heißt es in dem Krippenspiel.

Die Lieder "Wir feiern Weihnachten" und "Vor deiner Krippe stehe ich" sangen die Kinder auf den Stufen des Altars mit kleinen Lichtern und anmutigen Bewegungen.

Karin Trefzger-Walz, Daniela Schach-Lohmiller, Michaela Hertkorn, Sandra Dettling und Christine Schäfer haben zusammen mit 23 Kindern im Alter zwischen drei und 16 Jahren und einem Esel das Krippenspiel "Weihnachten ist eine Party für Jesus" eingeübt, das die Gottesdienstbesucher mit begeistertem Beifall belohnten. Für Ton und Licht sorgte wie immer Stefan Lachenmaier. Für Diakon Klaus Konrad seien die letzten Sätze der Oma im Krippenspiel die zentrale Aussage gewesen.

Ganz still wurde es in der vollen Kirche, als die Kinder die Fürbitten vortrugen, in denen aktuelle Themen unter anderem auch von Menschen auf der Flucht im Mittelpunkt standen. Beim Vaterunser fassten sich alle Gottesdienstbesucher an der Hand, eine lange Kette bildete sich durch den Kirchenraum. Der Musikverein Wiesenstetten und Denis Wiechert an der Orgel umrahmten den bewegenden und so lebendigen und von so vielen Kindern mitgestalteten Gottesdienst mit weihnachtlichen Liedern. Beim Singen der uralten Weise "Stille Nacht" in der nur von Kerzenschein erhellten Kirche spürte es jeder: Jetzt ist Weihnachten.