Die Kläranlage in Fischingen bekommt einen SBR-Reaktor, sobald das Land die Zuschüsse bewilligt. Foto: Hopp

Abwasserverband rechnet nicht mit höherer Belastung der Kläranlage in Fischingen. Anlage soll SBR-Reaktor bekommen.

Empfingen - Zentrale Aufgabe des Abwasserverbands ist derzeit der Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Verwertung des Klärschlamms. Bekräftigt wurde noch einmal die Aufrüstung der Kläranlage mit einem SBR-Reaktor. Jetzt fehlt nur noch die Bewilligung der Landeszuschüsse.

Gernot Molitor vom Ingenieurbüro Götzelmann (Balingen) stellte in der Verbandsversammlung des Abwasserverbandes Empfingen noch einmal die möglichen Konzepte für die Kläranlage Fischingen vor, wenn von 2016 an der Klärschlamm nicht mehr landwirtschaftlich verwertet wird. Wenn ein Dienstleister den Schlamm abholt, bleibt stark stickstoffbelastetes Filtratwasser übrig.

Dieses kann in einem sogenannten SBR-Verfahren biologisch in einem Reaktor mit Bakterien gereinigt werden. "Das ist ein bewährtes Verfahren und kein Experiment", sagte Molitor. Der Reaktor bräuchte ein Volumen von 50 Kubikmeter und könnte in einem bestehenden Schlammsilo untergebracht werden. Kosten für diese Lösung: etwa 780.000 Euro.

Die zweite, aber wesentlich teurere Möglichkeit wäre das Belebungsbecken, also die biologische Reinigungsstufe der Kläranlage, zu vergrößern. Kosten hierfür: 1,145 Millionen Euro. Dies könnte aber zu Problemen mit dem Nachklärbecken führen, da dieses für diese Kapazität zu klein und zu flach ist.

Molitor wiederholte im Gremium seine Empfehlung für den SBR-Reaktor. "Die Belastung der Kläranlage erhöht sich in den kommenden Jahren nicht, sagte er mit Blick auf den demografischen Wandel. Deshalb sei eine Vergrößerung der Anlage nicht nötig, die bestehende Substanz könnte mit einem SBR-Reaktor genutzt werden. Auch die gewerbliche Entwicklung wird sich in bescheidenem Rahmen halten beziehungsweise längere Zeit in Anspruch nehmen.

Das Gremium beauftragte das Ingenieurbüro Götzelmann mit der Genehmigungs- und Ausführungsplanung. So können sobald die Beihilfen des Landes bewilligt sind, die Arbeiten im Frühsommer dieses Jahres ausgeschrieben und vergeben werden. Nach den Sommerferien ist der Baubeginn geplant, sodass die erweiterte Kläranlage bereits zum Jahresende 2015 in Betrieb genommen werden könnte.

Wenn es mit den Landeszuschüssen klappt, bekommt die Gemeinde Empfingen voraussichtlich einen Zuschuss von 78 Prozent für die Sanierung der Kläranlage, die Stadt Sulz einen Zuschuss von 30 Prozent.