Kommunales: Gemeinderat ist nicht einverstanden mit Honorarkalkulation für die Deponieerweiterung

Die Deponie Auchtert in Empfingen soll erweitert werden – doch zu welchen Kosten? Der Gemeinderat hat der Honorarberechnung für die Ingenieurleistungen im Beschlussvorschlag der Verwaltung widersprochen.

Empfingen. Kein Zweifel besteht darüber, dass die Deponie Auchtert in Empfingen eine Erweiterung benötigt. Denn das Schüttvolumen wird nach Angaben der Gemeindeverwaltung voraussichtlich Mitte kommenden Jahres erreicht sein. Deshalb müssen neue Schüttabschnitte beantragt und vom Landratsamt genehmigt werden. Die Gemeinde hat die Planung zur Erweiterung und Erhöhung der Deponie beim Empfinger Ingenieurbüro Gfrörer in Auftrag gegeben. Geplant ist ein Schüttvolumen von rund 190 000 Kubikmetern, das für die nächsten 25 bis 30 Jahre ausreichen sollte. Bei einem Kubikmeterpreis von derzeit 5,80 Euro würde diese Menge Einnahmen in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro generieren.

Das Büro Gfrörer setzt zur Honorarermittlung für die Planung der Deponieerweiterung die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, kurz "HOAI" an. Es handelt sich dabei um eine Verordnung des Bundes zur Regelung der Honorare für Architekten- und Ingenieurleistungen. Als Grundlage für die Berechnung des Honorars nach "HOAI" sind in der Rechnung Herstellungskosten von 6 Euro pro Kubikmeter aufgeführt.

Gemeinderat Uwe Gfrörer hat starke Zweifel an der Rechnung. Er sagt: "Ich kann die Kalkulation absolut nicht nachvollziehen." Die Annahme von 6 Euro pro Kubikmeter sei unverständlich. Er schlägt vor: "Die Gemeinde soll nach tatsächlichem Aufwand vergeben." Sein Vorschlag lautet: Man sollte eine Stundenabrechnung aufstellen. Gemeinderat Rudolf Walter stimmt Uwe Gfrörer zu. Er meint, dass man beim aktuellen Angebot auf 366 Stunden Aufwand komme. "Ob man das braucht?", stellt Walter den Aufwand in Frage.

Eine Zustimmung zu der Honorarsumme von 41 932 Euro gibt der Gemeinderat nicht. Das Planungsbüro Gfrörer hat nun die Aufgabe bekommen, die tatsächlich benötigten Arbeitsstunden zur Erweiterung der Deponie zu schätzen.