Natur: Imker Florian Gruber referiert beim Seniorenkreis 60Plus über die Aufgabe von Bienen
Mit dem Imker durch das Jahr, auf diese Reise nahm der Imker Florian Gruber die knapp 30 Senioren bei seinem Vortrag im evangelischen Gemeindehaus. Beim Seniorenkreis 60Plus berichtete er anhand vieler Bilder von seinem Handwerk und der Faszination der Bienen.
Empfingen. Gerade jetzt freue Gruber sich, wenn bald die Blumen und vor allem auch die Obstbäume zu blühen beginnen. "Dann geht es im Bienenstock wieder richtig los", erklärte der Hobbyimker. Im Winter lasse man die Tiere nämlich am besten ganz in Ruhe. Die sind seit Millionen Jahren darauf eingerichtet, auch lange Frostperioden zu überstehen, dazu brauchen sie uns nicht. Bis zu 70 000 Bienen leben in einem Volk. An einem guten Tag im Frühling und Frühsommer, wenn viel Nahrung in den Blüten angelegt ist, schlüpfen bis zu 2000 Jungbienen aus den Waben.
Viele Arbeitsbienen werden gebraucht. Sie legen lange Wege zurück. Die fleißigen Insekten sammeln die Nahrung für ihr Volk ein, fliegen von Blüte zu Blüte oder von Baum zu Baum. Wenn es zu viele Bienen in einem Volk werden, dann wächst auch eine neue Bienenkönigin heran. Die Arbeitsbienen teilen sich auf. Eine Hälfte schwärmt mit der alten Königin aus, die Jungkönigin bleibt meist im Bienenstock zurück. Hier komme aber der Imker zum Einsatz, denn das Schwärmen wolle er verhindern. "Wenn wir Imker das merken, nehmen wir einfach einen Teil der Bienen heraus und bringen sie mit einer extra gezüchteten Königin weit weg vom alten Bienenkasten, so können wir unsere Bienenvölker vermehren."
Ein Ziel der Imkerei ist es, an den Honig zu kommen, ein weiteres, die flächendeckende Bestäubung
Um die Vorgänge im Bienenvolk erkennen und das Verhalten der unzähligen Tiere richtig deuten zu können, brauche es Erfahrung. Darum sei die Imkerei für ihn immer noch faszinierend. "Ich lerne immer noch dazu", sagte der Imker mit rund 25 Völkern, der seit 2010 auch nebenher Bienensachverständiger im Auftrag des Veterinäramts Rottweil ist. Ein Ziel der Imkerei sei es, an den wertvollen Honig zu kommen, ein weiteres, die flächendeckende Bestäubung. Pro Wabe kommen so bis zu zwei Kilogramm zusammen. In aufwendiger Handarbeit werden die Waben vom Wachsdeckel befreit und dann geschleudert, über Siebe gereinigt und der Honig in Gläser gefüllt. Blüten- und Waldhonig gebe es bei uns. In guten Jahren, statistisch etwa alle fünf Jahre, auch Tannenhonig, eine ganz besondere Art des Waldhonigs. Damit das funktioniert, müssen seit dem Herbst des Vorjahres gut 25 Parameter stimmen. Fallen da nur einige davon aus, dann gibt es keinen Wald- und auch keinen Tannenhonig. Deshalb werde der besondere Honig auch teurer verkauft. Gruber rühre seinen Blütenhonig, damit er länger streichzart bleibe, das habe auf die Qualität keinen Einfluss. Aber jeder Honig werde irgendwann fest. Das sei ein untrügliches Qualitätsmerkmal.
Weil so viele Informationen über Honig auch Lust machen, ihn zu probieren, gab es für jeden der Senioren einen kleinen Teller mit drei Honigbroten der unterschiedlichen Sorten zum Probieren. Gabriele Philipp und Pfarrer Christoph Gruber dankten dem Referenten für seinen Vortrag beim Seniorenkreis 60Plus.
Beim nächsten Treffen des Seniorenkreises 60Plus ist die Referentin Erika Rapp zu Gast. Sie spricht über Tore und Türen im Leben. Der Seniorenkreis trifft sich immer am letzten Dienstag im Monat, das nächste Mal also am 24. April um 14 Uhr.