Vortrag: Erika Rapp-Kretschmar referiert im Seniorenkreis / Bedeutung in Bibel und Leben der Menschen
"Bäume sind ein riesengroßes Geschenk des Schöpfers an uns", sagte Erika Rapp-Kretschmar in Empfingen. Viele faszinierenden Fotos zeigte sie den Seniorinnen von 60plus im von Renate Brendle liebevoll herbstlich dekorierten evangelischen Gemeindehaus.
Empfingen. Erika Rapp-Kretschmar nahm die Gäste mit auf einen interessanten Streifzug durch die Welt der Bäume. Sie zeigte mit Baumscheiben die Jahresringe, die von guten und schweren Jahren zeugen. Der Wechsel von Wachsen, Blühen, aber auch Absterben und neuem Austreiben, spiegele vieles im menschlichen Leben wider.
So sei es kein Wunder, dass auch in der Bibel Bäume eine Rolle spielen. Sie zitierte aus dem Buch Jeremia: "Gesegnet ist der Mensch, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hinstreckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte." Erstaunt war die Referentin, die in Bochingen zuhause ist, über die Textsicherheit der Anwesenden bei so manchem Volkslied. Diese Liedgattung komme an den Bäumen nicht vorbei, meinte sie und begann: "Wenn am Brunnen vor dem Tore ein Lindenbaum steht, oder drei weiße Birken in meiner Heimat." Die Seniorinnen stimmten auch bei anderen Liedern froh mit ein: "Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit, wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit." Trauriger war da schon der Text des Schlagers von Alexandra aus den 1960er-Jahren: "Mein Freund der Baum ist tot."
Wie Waldsterben und Trockenphasen Bäume beeinflussen, machte die Referentin ebenfalls zum Thema. Dass sogar das deutsche Wort Buchstabe auf den Buchenbaum zurückgeht, weil die ursprünglichen Buchstabenstempel aus dem sehr harten Buchenholz waren, wusste Rapp-Kretschmar den sehr aufmerksamen Zuhörerinnen zu berichten. Sogar Arznei werde aus Bäumen gemacht, Lindenblütentee und Birkenwasser für die Haare.
Und mache Zuhörerin erinnerte sich schmunzelnd an das Bänkchen im Schatten eines großen Baumes, wo man heimlich den Liebsten traf, möglicherweise sogar ein Herz in den Baumstamm schnitt. Diese und andere Anekdoten kitzelte die Referentin mit ihrer angenehmen Art aus den Zuhörern heraus. Viele Erinnerungen an die Jugendzeit wurden wach, an besondere Bäume und wichtige Orte, die diese in bestimmten Lebensphasen markierten.
Ein gelungener Nachmittag für die Besucherinnen von 60Plus. Gabi Philipp, die mit ihrem Team sich für den Seniorenkreis der evangelischen Kirchengemeinde engagiert, bedankte sich bei Erika Rapp-Kretschmar mit einem Geschenk. Der Seniorenkreis 60 Plus trifft sich immer am letzten Dienstag im Monat im evangelischen Gemeindehaus in Empfingen.
