Das Publikum erlebte einen kurzweiligen Abend mit dem schwäbischen Ehepaar, Foto: Schwarzwälder Bote

Auftritt: Die Kächeles widmen sich im "Seeblick" dem bewussten Pflegen der schwäbischen Sprache

Zu einem sehr humorvollen Abend im Restaurant Seeblick wurde wieder der Auftritt der "Kächeles" (Käthe und Karl-Eugen) in schwäbischer Mundartsprache.

Empfingen. Im bis auf den letzten Platz voll besetzten "Seeblick" – weitere Stühle mussten organisiert werden – wurde am laufenden Band gelacht. Zudem gab es als kulinarische Begleitung aus der Küche ein passendes schwäbisches Menü.

Michael Willkommen und Ute Landenberger treten immer als spezielles Ehepaar auf, die sich auch gern mit viel Hintersinn fetzen. Sie wollen damit überspitzt ein schwäbisches Eheleben darstellen.

Man ist ja nicht neugierig, aber trotzdem will man alles wissen

Ihr aktuelles Programm heißt "Dorftratsch Deluxe", dies schon ein Hinweis, dass sich das Ehepaar Kächele über dies und jenes eigentlich gern unterhält, aber es ist dem Herrn Kächele nicht immer danach. Er möchte es lieber gemütlich. Es geht um die liebe Nachbarschaft und die liebe Verwandtschaft. Was beschäftigt die Leute – ein sehr vielfältiges Thema, so die beiden Kächeles im Gespräch. Man ist ja nicht neugierig, aber trotzdem will man alles wissen, meint es zu wissen oder zerreißt sich über Nachbarn und Verwandte das Maul.

Käthe Kächele versteht es nicht, wie Männer mit einer besonderen Hingabe stundenlang ihr Auto putzen und im Haushalt nicht helfen können. Die Frau müsse alles allein tun. Prompt kam von Karl-Eugen Kächele die Erwiderung, dass Käthe in der Küche zwei Stunden lang telefoniere und die Hausarbeit auch nicht schneller getan sei.

Wie beschreibt man eine schwäbische Hausfrau? Diese habe immer recht und weiß alles besser. Wunderfitz sei eine reine Frauendomäne.

Thema waren auch zugezogene Nachbarn, die den Rasen zu spät mähen, die Besuch bekommen und Grillen, wobei der Wind an diesem Grilltag in die falsche Richtung bläst. Wieso können die Nachbarn einen dritten Jahresurlaub unternehmen?

Beim Thema Verwandte ging es um das Erben. Weitere Themen waren die ausgefallenen Vornamen von Kindern, die mit dem einheimischen Familiennamen einfach nicht zusammenpassen, Helikoptereltern, Emanzipation, Yoga und das Essen an sich.

Alexa schwätzt nur, wenn man sie fragt, dies ein deutlicher Hinweis an die Ehefrau, der von Karl-Eugen kam.

Für rund 80 Auftritte stehen die Kächeles jedes Jahr auf der Bühne

Käthe Kächele erklärt in einer Schnellschwätzereinlage alle Tätigkeiten einer Frau als Mutter, Ehefrau und Berufstätige, warum die Emanzipation so wichtig sei und auch von den Herren der Schöpfung wahrgenommen werden sollte.

Im Gespräch war zu erfahren, dass beide noch im Beruf stehen, dies aber nicht in Vollzeit. Dies wäre bei rund 80 Auftritten im Jahr auch nicht möglich. Besonders in Baden-Württemberg treten die beiden auf, so am Bodensee, in Heilbronn oder Freiburg, aber auch in Bayern werden sie gebucht. Ob man sie in Bayern versteht, so die Frage. Es gibt sprachliche Randgebiete. Manchmal kann es ein bisschen schwierig sein.

Für die Kächeles ist es wichtig die schwäbische Sprache zu pflegen. Diese sei rau, aber herzlich. Die beiden Kächeles treten seit 2005 zusammen auf.

Der Ehemann von Ute Landenberger Edwin Landenberger schreibt den Inhalt dieser Aufritte mit, will aber im Hintergrund bleiben.

Die Kächeles treten bei Vereinsfeiern auf, bei Firmenjubiläen. Sie können auch privat gebucht werden. In der Mäulesmühle waren sie auch schon Gast. Sie erinnern sich noch gern an ein großes Event, bei dem sie dabei waren – die Schwabennacht in Reutlingen.

Der nächste Auftritt ist am 6. April im Museum in Hechingen, so die Kächeles.