Peter Fidel und seine Nichte Lena begeistern das Publikum im Wiesenstetter Pfarrsaal. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Peter Fidel und Lena treten im Wiesenstetter Pfarrsaal auf / Neue Orgel rückt näher

Kultur im Pfarrhaus ist inzwischen in Wiesenstetten zu einem Markenzeichen geworden, veranstaltet vom Orgelbauförderverein (OBFV). So lud dieser wieder zu einem Kabarettabend in den Pfarrsaal ein, dies mit Peter Fidel (Adelbert Barth) und Lena.

Empfingen-Wiesenstetten. Seit zehn Jahren gibt es dieses Adventsevent und immer näher kommt man an die Realisierung der neuen Orgel. Thomas Wiechert, Vorsitzender des OBFV, konnte dem vollen Pfarrsaal vermelden, dass im Herbst 2019 die jetzige Orgel abgebaut wird, im Herbst 2020 die neue Orgel eingebaut wird und rechtzeitig zu Weihnachten 2020 erklingen soll.

Die beiden Akteure dieses Abends stellten sich noch vor, beide in Melchingen geboren, aufgewachsen und hängen geblieben. "Ich bin auf der Alb geboren, da ist es im Sommer luftig, im Winter kalt." Es gäbe drei Krankheiten: Lepra, Cholera und "von dr Alb ra". Mit seinem Talent wurde Fidel ermuntert, dieses in Buchform zu bringen und auch zusammen mit seiner musikalisch begabten Nichte Lena in Sachen Kultur auf die Reise zu gehen. Beide sind Botschafter der schwäbischen Sprache. Es könnte sein, dass niemand mehr schwäbisch versteht. "Drom schwätz i weiter schwäbisch."

Schwäbisch sei wie Latein eine Sprache der Gelehrten. Fidel gibt zu, dass schwäbisch lesen sehr schwierig ist. "Schwäbisch schwäza isch oifach, aber schreiben? Schwäbisch ist nicht blos ein Dialekt, sondern ist Philosophie. Beim Schwäbisch ist viel Herzblut dabei."

Aus dem Alltag

Aus seinem Buch "Flecka Gschwätz – s‘ ganze Jahr wunderfitzig" gab Fidel einige Geschichten aus dem Alltag, in denen sich so mancher Besucher wiederfinden konnte, zum Besten, untermalt von Lena mit der Gitarre. Die vorgetragenen Lieder seien "oifach gstrickt". Im Schwäbischen gibt es ein Wort, das niemand übersetzen kann und doch jeder weiß, was es heißt: "Sodele."

Die humorvolle Lesung wurde mit einigen Liedern aufgelockert, so ging es um den rechten Mann. "Wann isch ma a rechter Mann, wenn man alles besser weiß und alles duat und alles ka."

Fidel ging auch auf besondere Wörter und Ausdrücke der schwäbischen Sprache ein, die von Dorf zu Dorf unterschiedliche Bedeutungen haben. Am Ende dieses Abends gab es von den Gästen viel Beifall und Zugaberufe, dem das Duo mit zwei Liedern gerne nachkam.

Das Duo tritt hauptsächlich in der Region auf, so zehn bis 15 Auftritte im Jahr. Die Geschichten stammen aus dem Leben. So erfahre man dies oder jenes und schon ist es geschrieben.