Aron Beiter arbeitet als Bestattungsfachkraft bei Einklang Bestattungen in Empfingen. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Beruf: Aron Beiter berichtet über seine Erfahrungen nach der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft / Arbeit in Empfingen

Aron Beiter: Der Beruf als Bestattungsfachkraft bereitet ihm Freude. Jemandem zu helfen gebe eine innere Zufriedenheit. Gegenüber dem Verstorbenen habe man eine große Wertschätzung.

Empfingen. Aron Beiter, heute 28 Jahre alt, zeigte eigentlich schon seit Ende seiner Hauptschulzeit Interesse an einer Ausbildung als Bestattungsfachkraft, hatte er doch durch Familienangehörige in Mühringen, die ein Unternehmen zur Sargherstellung haben, zu diesem Themenbereich Kontakt. Er war mit dieser Thematik groß geworden. Von Bestattungsunternehmen wurde ihm aber gesagt, dass er mindestens 18 Jahre alt sein muss. Daher schlug Beiter zunächst einen anderen beruflichen Werdegang ein. Nach dem Besuch der Grund- und Hauptschule erlernte er bei der Firma Fischer in Tumlingen den Beruf des Werkzeugmechanikers. Danach gab es Stationen bei Bosch-Rexroth, in Horb, Helag-Elektronic in Nagold, Ceratizit und SACS in Empfingen. Teilweise gab es damals nur be-fristete Arbeitsverträge. Im April 2017 machte sich seine Schwester Romy Beiter mit Einklang Bestattungen in Empfingen selbstständig. Aron Beiter half ihr nebenher bei der Abholung der Verstorbenen, Versorgung und bei der Begleitung auf dem Friedhof. Da Einklang Bestattungen in Horb und Ergenzingen neue Niederlassungen gründete und dadurch die Arbeit für Romy Beiter immer mehr wurde, entschied sich Aron Beiter im Mai 2019, sich nochmals beruflich zu verändern und eine Vollausbildung als Bestattungskraft zu machen. Dank seiner Ausbildung als Werkzeugmechaniker wurde diese Ausbildung auf zwei Jahre verkürzt.

Unterricht in Blockform

Zum Berufsschulunterricht, der in Blockform stattfand, musste er nach Bad Kissingen in Bayern fahren, dies immer für zwei bis drei Wochen alle zwei Monate. Zudem fand eine überbetriebliche Ausbildung im Bundesausbildungszentrum für Bestatter in Münnerstadt in Bayern statt. Dort ging es um die Themen Grabmachertechnik, Dekorationstechnik, Trauer-Psychologie und Beratung sowie um eine hygienische Versorgung. Dazu gehörten Themen wie Infektionskrankheiten, Waschen, Schutzmaßnahmen.

Der schriftliche Teil der Bürokratie sei enorm. Dazu gehört die Absprache mit den Ämtern. Auch Aron Beiter sei dies zu Beginn seiner Ausbildung nicht bewusst gewesen.

Nochmals auf seine Beweg-gründe eingehend: Der Beruf der Bestattungsfachkraft sei vielfältig. Er bereue es nicht, dass er den Beruf gewechselt hat. Für ihn sei es immer wieder faszinierend, Menschen kennenzulernen und zu sehen, wie unterschiedlich diese mit den Verstorbenen umgehen. Eine wichtige Motivation sei für ihn "den Menschen zu helfen, die neben sich stehen".

Er habe in vielen Gesprächen, so auch im Freundes- und Bekanntenkreis die Erfahrung gemacht, dass man das Thema Tod nicht mehr weit hinaus schiebe, sondern sich ernsthaft Gedanken mache und rechtzeitig Regelungen treffe, die es den Hinterbliebenen leichter macht.