Weitere Schuppen sollen in der Nähe des Dorfgemeinschaftshauses in Wiesenstetten entstehen. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Bauvorhaben: In der Nähe des Dorfgemeinschaftshauses in Wiesenstetten sollen sechs Schuppen entstehen

Auf einer öffentlichen Grünfläche in der Nähe des Dorfgemeinschaftshauses in Wiesenstetten sollen bald sechs – teils recht große – Schuppen gebaut werden. Dafür gab der Empfinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend zunächst grünes Licht.

Empfingen-Wiesenstetten. Am südwestlichen Ortsrand von Wiesenstetten, wo heute noch eine Grünfläche mit mehreren Streuobstbäumen steht, sollen in Zukunft innerhalb einer Fläche von rund einem halben Hektar sechs Schuppen stehen. Mit dem Bebauungsplan "Schuppengebiet Wiesenstetten" soll ein Schuppengebiet zur Lagerung von land- und forstwirtschaftlichen Geräten und Maschinen entwickelt werden. Ein landwirtschaftlicher Betrieb möchte zunächst vier der Schuppen für diesen Zweck nutzen.

Die Gemeinde Empfingen besitzt bereits andere Schuppen im Kernort Empfingen, die ebenfalls für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden sollen. Und nun sollen in Wiesenstetten eben auch welche entstehen – und gar nicht mal so kleine: Der kleinste der sechs Schuppen soll 9 Meter breit und 15,50 Meter lang werden. Der zweitkleinste Schuppen soll eine Größe von 13 zu 17 Metern haben. Für drei weitere Schuppen sind jeweils Grundstücksgrößen von 12 mal 20 Metern vorgesehen. Der größte der sechs Schuppen soll 15 mal 30 Meter groß sein.

Auf dem Planungsgebiet werden dann drei Streuobstbäume "dran glauben" müssen. Um diese drei Verluste zu kompensieren, sollen dann drei neue Streuobstbäume in der unmittelbaren Raumschaft eingepflanzt werden. Außerdem sind weitere Umweltmaßnahmen erforderlich, um die für das Bauvorhaben 33 728 negativ zu Buche kommenden Ökopunkte auszugleichen. Auch diese Maßnahmen sollen dann außerhalb des Schuppengebiets erfolgen.

Unabhängig vom Schuppengebiet will die Gemeinde Empfingen, die an der Telekom-Aktion "Wir jagen Funklöcher" teilnimmt, schon seit langer Zeit eine Mobilfunkstation für das Wiesenstettener Dorfgemeinschaftshaus herstellen. Da sich dieses Vorhaben aber auf den Dachflächen des Hauses als nicht realisierbar herausgestellt hat, möchte die Gemeinde nun die Möglichkeit dafür nutzen, die Mobilfunkstation am südöstlichen Rand des Schuppengebiets – und damit ganz in der Nähe des Dorfgemeinschaftshaus – aufzubauen.

Gebhard Gfrörer vom Empfinger Ingenieurbüro Gförer, stellte den Bebauungsplan "Schuppengebiet Wiesenstetten" in der Gemeinderatssitzung ausführlich vor. Einige Gemeinderatsmitglieder hatten dabei einige Fragen.

Elmar Schmitt (Unabhängige Bürgerliste) und Joachim Gfrörer ("WIR – Bürger für Empfingen") wollten Näheres zu den Interessenten wissen und fragten, wie viele der insgesamt sechs geplanten Schuppen vergeben und wie viele frei seien. Truffner erklärte, dass vier Schuppen quasi vergeben und zwei kleinere Schuppen noch frei seien, die jedoch "gedanklich schon reserviert" seien.

Rudolf Walter von der Fraktion "WIR – Bürger für Empfingen" machte auf die Größe der zu errichtenden Schuppen aufmerksam und warf die Frage nach der Notwendigkeit des Bauvorhabens in den Raum: "Braucht man wirklich solche Riesenschuppen? Eigentlich sind das gar keine Schuppen mehr, sondern Hallen! Ist das alles nur ›just for fun‹, oder ist die Notwendigkeit auch wirklich gegeben?"

Bürgermeister Truffner dazu: "Der Wunsch ist da, und wir versuchen, diesen zu realisieren." Dann kam ein Interessent des Schuppengebiets zu Wort, der in der Sitzung vom Dienstag mit weiteren Interessenten anwesend war. Er betonte, dass der landwirtschaftliche Betrieb Rechnungen durchgeführt habe, mit der Feststellung, dass die Größe der geplanten Schuppen dem notwendigen Bedarf entspreche.

Stefan Walz (Unabhängige Bürgerliste) wollte wissen, ob das geplante Projekt auch mit einer Bauverpflichtung verbunden sei. "Ja", versicherte Truffner, "das steht dann im Kaufvertrag drin".

Ob in den Schuppen Fahrzeuge wie Wohnmobile untergebracht werden dürften, wollte Achim Walter (Unabhängige Bürgerliste) wissen. "Das ist nicht zulässig", stellte Truffner klar. Neben Wohnwagen soll unter anderem auch die Unterbringung von Kraftfahrzeugen und Booten untersagt sein. Um den Gebietscharakter zu schützen, sollen Werbeanlagen verboten sein. Es sollen lediglich landwirtschaftliche Materialien, Geräte und Maschinen in den Schuppen sowie Holz gelagert werden dürfen. Als Nebenanlagen werden ausschließlich geordnete und unbehandelte Holzlagerungen und Brennholzvorräte in Betracht kommen.

Schließlich hat der Gemeinderat dem Beschlussantrag, der unter anderem vorsah, den Aufstellungsbeschluss zu fassen und den Bebauungsplanvorentwurf sowie die örtlichen Bauvorschriften des Bebauungsplanes zu billigen, ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen einstimmig zugestimmt.

Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und die Anhörung der Behörden sollen nunmehr in Form einer Planauflage mit Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung der Planung durchgeführt werden.