Kirche: Kaplan Ghislain Eklou lernte schon in der Schule Deutsch

Ghislain Eklou aus dem westafrikanischen Land Togo ist neuer Kaplan in Empfingen. Seine Berufung in den kirchlichen Dienst hat er schon von Jugend an gespürt.

Em pfingen. Beim Pressegespräch sagt Kaplan Ghislain Eklou aus die Frage, wie es ihm in Empfingen gefällt: "Ich bin sehr zufrieden." Der 30-Jährige aus der Stadt Kpalimé in Togo ist seit 2009 in Deutschland.

Eklou ist in seiner Heimat mit vier Geschwistern aufgewachsen. Seine Eltern leben noch dort, sein Vater, Englisch-Lehrer, ist inzwischen im Ruhestand. Nach dem Besuch der Grundschule, die in Togo sechs Jahre dauert, besuchte er vier Jahre eine Sekundarstufe, dem sich noch ein dreijähriges katholisches Gymnasium anschloss, das er mit dem Abitur abschloss. Im Gymnasium hatte er als Schwerpunkt Literatur gewählt. Seine Muttersprache ist Ewe. Bereits ab der Grundschule lernte er Französisch. Zudem wurden schon ab der ersten Klasse alle Unterrichtsfächer auf Französisch unterrichtet. Französisch ist auch heute noch die offizielle Sprache in Togo, war doch Togo früher eine französische Kolonie. "Ewe" wird nur zuhause gesprochen. Als zweite Fremdsprache kam in der siebten Klasse Englisch hinzu. Ab der elften Klasse Gymnasium konnte Eklou sich für Deutsch oder Spanisch entscheiden. Eklou entschied sich für Deutsch. Circa 80 Prozent der Schüler wählten Deutsch. Im Fach Deutsch werden vor allem die Grammatik und Vokabeln gelernt.

Schon in der Sekundarstufe gelte es zu überlegen, was man später beruflich machen will. Eklou habe schon als Schüler seine Berufung, Priester zu werden, gespürt. Als Ministrant und in der Jugendarbeit habe er einen engen Bezug zur Kirche gehabt.

Studium der Germanistik

Nach dem Abitur ging Eklou zunächst in die togoische Hauptstadt Lomé, um dort drei Jahre lang Germanistik zu studieren. Eigentlich habe er gleich Theologie studieren wollen, aber er war erst 17 Jahre alt, als er das Abitur machte. Für das Priesterseminar muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Deshalb begann er mit dem Germanistikstudium, was ihm durchaus auch sprachliche Vorteile für seinen weiteren Lebensweg in der Kirche bringen könne.

2009 im Alter von 20 Jahren kam er über eine deutsche Gastfamilie nach Deutschland. Ein Jahr blieb er in Nittenau bei Regenburg. Freiburg lernte Eklou durch einen Freund, den er besuchte, kennen. Es habe ihm so gut in Freiburg gefallen, dass es für ihn schnell klar gewesen sei, 2010 nach Freiburg zu ziehen, um Theologie zu studieren. Während des Studiums verbrachte er ein Auswärtssemester in Regensburg, dazu ein Praxissemester in der Seelsorgereinheit Konstanz-Petershausen. 2011 trat er ins Priesterseminar Collegium Borromaeum ein. Das Theologiestudium schloss er 2017 ab. Nach der Weihe zum Diakon verbrachte er sein Diakonatsjahr in der Seelsorgeeinheit Mannheim-Johannes XXIII, wo er erste Eindrücke in der seelsorgerlichen Arbeit einer Seelsorgeeinheit vor Ort sammeln und kennenlernen durfte.

Am 12. Mai wurde Ghislain Eklou von Erzbischof Stephan Burger in Freiburg zum Priester geweiht. Bis zu seinem Dienstantritt am 1. September in Empfingen als Kaplan wurde Eklou mit einer Vertretung in der Kirchengemeinde Konstanz-Petershausen betraut.

In Empfingen wird Kaplan Eklou in den kommenden drei Jahren in der Seelsorge mitarbeiten. Dabei lässt er sich von seinem Primizspruch "Mein Gott, auf dich vertraue ich (Psalm 25,2) leiten." Eklou möchte als Diözesanpriester in der Erzdiözese Freiburg bleiben.