Das Firmenschild der Unternehmensgruppe SACS steht bald im Empfinger Gewerbegebiet Autobahnkreuz. Foto: SACS

Unternehmen aus Rottweil siedelt sich im Empfinger Gewerbegebiet Autobahnkreuz an. Spezialist in der Luft- und Raumfahrt.

Empfingen - Das Geheimnis ist gelüftet: Das Unternehmen SACS aus Rottweil siedelt mit großer Sicherheit auf dem letzten noch freien Grundstück im Gewerbegebiet Autobahnkreuz an. Die in der Luft- und Raumfahrtindustrie tätige Unternehmensgruppe möchte in Empfingen ihre drei Produktionsstandorte zentralisieren.

"Wer kann uns jetzt noch aufhalten?", sagte Bürgermeister Albert Schindler gestern, als er erfuhr, dass das Land die Ansiedlung des Unternehmens SACS im Gewerbegebiet Autobahnkreuz mit dem Förderprogramm "Europäischer Fonds für regionale Entwicklung" (EFRE) unterstützt. Zwar seien die letzten Verträge noch nicht unterschrieben, aber der Gemeinderatsbeschluss und ein rechtskräftiger Bebauungsplan seien da. Die Zusage des Landes sei ein "Zeichen, dass es klappt".

Das Unternehmen, das derzeit noch an drei Standorten – Rottweil, Binsdorf und München – in ausschließlich fremdangemieteten Objekten operiert, lässt auf Anfrage unserer Zeitung keinen Zweifel am Standort Empfingen: "Die Faktoren wie sehr gute Infrastruktur, ausreichende Größe des Grundstücks, eine gute Verkehrsanbindung sowie Erweiterungsmöglichkeiten schaffen ideale Rahmenbedingungen und haben letztendlich den Ausschlag für den Standort Empfingen gegeben", sagt Bernd Eger, Head of Controlling und Projektleiter für den Neubau.

Mit den Bauarbeiten soll im Frühjahr 2014 begonnen werden, der geplante Fertigstellungstermin ist im Sommer 2015. Das neue Gebäude wird über eine Nutzfläche von rund 6500 Quadratmetern verfügen.

Die Unternehmengruppe SACS wurde 2002 als ein Systemspezialist für die Forschung, Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von Baugruppen aller Art im Bereich der Verbindungstechnik für die Luft- und Raumfahrtindustrie mit vier Mitarbeitern gegründet. Ihr Produktspektrum umfasst unter anderem Produkte der Verbindungstechnik, der VIP-Innenausstattung von Flugzeugen sowie Verschlüsse und Haltestangen von Flugzeugsystemen. Hauptkunden der Gruppe sind unter anderem Airbus und EADS. SACS ist seit 20 Jahren die einzige Firma, die in dieser Branche gegründet wurde und privaten Eigentümern (Achim Mayenberger und Oliver Dratius) gehört.

Die derzeitigen Produktionsstandorte in Rottweil-Neufra (ein Gebäude) und Geislingen-Binsdorf (zwei Gebäude) sollen in Empfingen zu einem Standort zusammengeführt werden. Des Weiteren soll die Lagerverwaltung und die weltweite Logistik der Verkaufsprodukte der Boysen GmbH in München vom neuen zentralen Standort aus abgewickelt werden. Derzeit sind an allen Standorten rund 90 Mitarbeiter bei der SACS Boysen Aerospace Group beschäftigt.

Durch die Zentralisierung der Produktionsstandorte soll der Ausbau von Forschung und Entwicklung – etwa 15 Prozent des Jahresumsatzes werden in Forschungs- und Entwicklungsprojekte investiert – sowie der Eigenfertigung erfolgen. Der Anteil der Eigenfertigung liegt derzeit bei etwa 30 Prozent und soll durch die Ressourcen einer neuen Produktionshalle auf rund 70 Prozent gesteigert werden.

In den vergangenen Jahren verzeichnete das Unternehmen einen starken Anstieg des Umsatz- und Auftragsvolumens und rechnet durch die Zahl der Forschungs- und Entwicklungsaufträge mit einer Umsatzsteigerung von rund 100 Prozent in den nächsten sechs Jahren. Aus dieser Entwicklung heraus könnten in Empfingen viele neue Arbeitsplätze entstehen.