Studie: Laut einer Analyse der Notfallversorgung sind Empfingen und Starzach besonders schlecht versorgt

In Empfingen gibt es Defizite in der Notfallversorgung. Bis ein Krankenwagen oder Notarzt vor Ort ist, vergeht oftmals zu viel Zeit. Nur Starzach schneidet noch schlechter ab. Deutlich Luft nach oben ist auch in Eutingen und Horb. Das hat eine Analyse des Südwestrundfunks (SWR) ergeben.

E mpfingen/Starzach/Horb/Eutingen/Rottenburg. Der Südwestrundfunk (SWR) hat alle Rettungsdienst-Einsätze in Baden-Württemberg im Jahr 2016 ausgewertet. Dabei stellt sich heraus, dass viele Gemeinden im Falle eins Notfalls nicht optimal versorgt sind.

Eine Gemeinde, bei der es Aufholbedarf gibt, ist Empfingen. Nach Angaben des SWR ist der Rettungswagen 2016 mit Blaulicht und Sirene zu 102 Einsätzen, der Notarzt zu 74 Einsätzen nach Empfingen ausgerückt. Die Datenanalyse des SWR zeigt auf, wie viel Zeit zwischen Notruf und Eintreffen des Rettungswagens vergeht. Demzufolge wird innerhalb von 2:01 Minuten nach Eingang des Notrufs in der zuständigen Leitstelle der Rettungsdienst in der Wache alarmiert. Danach brauchen die Retter im Durchschnitt 1:12 Minuten, bis sie mit dem Rettungswagen losfahren. Die Fahrt des Rettungswagens nach Empfingen dauert durchschnittlich bis zu 8:50 Minuten. Bei jedem zweiten Notfall braucht der Rettungswagen sogar bis zu 18:18 Minuten, bei jedem 20. Fall noch länger.

Die Notfälle im Ort wurden damit 2016 in 79,4 Prozent der Fälle innerhalb der vom Landesrettungsdienstgestz vorgesehenen Frist von 15 Minuten erreicht. Aus medizinischer Sicht sollten nach einem Notruf aber nicht mehr als 10 Minuten vergehen, bis professionelle Hilfe bei einem dringenden Notfall eintrifft. Innerhalb dieser medizinisch wünschenswerten Eintreffzeit schafft es der Rettungswagen in 42.3 Prozent der Einsätze. Empfingen ist damit unterversorgt.

Auch die Fahrtzeit vom Einsatzort zur Klinik ist von Empfingen aus beträchtlich. Die nächste Notaufnahme (Oberndorf) liegt 19,8 Kilometer entfernt. Die Transportzeit zur Klinik beträgt bei guter Verkehrslage durchschnittlich 16:38 Minuten.

Ergebnisse in Rottenburg sind deutlich besser

Schlecht ist die Notfallversorgung auch in Starzach. Die Fahrt des Rettungswagens nach Starzach dauert durchschnittlich bis zu 12:04 Minuten. Bei jedem zweiten Notfall braucht der Rettungswagen sogar bis zu 16:25 Minuten, bei jedem 20. Fall noch länger. Die Notfälle im Ort wurden damit 2016 in 64,9 Prozent der Fälle innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen 15-Minuten-Frist versorgt. Innerhalb der medizinisch wünschenswerten Eintreffzeit von zehn Minuten schafft es der Rettungswagen nur zu 2,6 Prozent der Einsätze. Starzach ist damit stark unterversorgt.

Etwas besser ist die Versorgung in Horb. Die Fahrt des Rettungswagen zum Einsatzort dauert durchschnittlich bis zu 6:35 Minuten, bei jedem zweiten Notfall braucht der Rettungswagen bis zu 14:49 Minuten. 91,1 Prozent der Notfälle werden innerhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Frist versorgt. Zu 63,8 Prozent der Einsätze schafft es der Rettungswagen innerhalb von zehn Minuten. Aufholbedarf gibt es also auch in Horb.

Besser als Empfingen ist auch Eutingen versorgt. Die Fahrt des Rettungswagen nach Eutingen dauert im Mittel bis zu 8:01 Minuten. Bei jedem zweiten Notfall braucht der Rettungswagen sogar bis zu 16:22 Minuten. Damit werden 85,7 Prozent der Notfälle innerhalb von 15 Minuten erreicht. Innerhalb der medizinisch wünschenswerten Eintreffzeit schafft es der Rettungswagen zu 49,8 Prozent.

Besser ist die Situation in Rottenburg. Die Fahrt des Rettungswagen nach Rottenburg dauert durchschnittlich nur bis zu 5:21 Minuten. Bei jedem zweiten Notfall braucht der Rettungswagen bis zu 12:51 Minuten. In 95,3 Prozent erfüllt der Rettungsdienst die gesetzlichen Anforderungen. In 75,6 Prozent schafft der Rettungswagen es innerhalb von zehn Minuten zum Einsatzort.