Figurenspieler Matthias Jungermann erzählt als "Radieschenfieber" seine Geschichten mithilfe von Obst und Gemüse. Foto: Quiskamp Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Figurenspieler Matthias Jungermann tritt bei Gottesdiensten in Empfingen und Wiesenstetten auf

Ein altes Leintuch, mit Löchern und Flecken, geflickt und von Sicherheitsnadeln zusammengehalten, wird in den Händen von Figurenspieler Matthias Jungermann, bekannt unter dem Künstlernamen "Radieschenfieber", mal zum schreienden Baby und bald zum gebrechlichen Greis. Seine Kunst zeigte er jetzt in Empfingen.

Empfingen. Eine ganze Leben sgeschichte steckt in seiner "Leintuchpredigt", die er am vergangenen Sonntag den Besuchern beim ökumenischen Gottesdienst in St. Georg in Empfingen hielt.

Dekan Alexander Halter und Pfarrer Christoph Gruber gestalteten den liturgischen Rahmen, Helena Straub sang und begleitete mit eindrücklichen Liedern den Gottesdienst am E-Piano.

Die Verkündigung übernahm indes Jungermann aus Stuttgart. Mit seinem Leintuch verdeutlichte er Gottes lebenslange Begleitung. Und mit einem Zollstock formte er passend Bilder zur Geschichte von Josef und seinen Brüdern, verdeutlichte, wie Gott zu Menschen spricht und ermutigte dazu, selbst in der Bibel zu lesen. Mit Fischbonbons, Papierschiffen, einem alten Fischernetz und anderen Requisiten erzählte er den Gottesdienstbesuchern in St. Georg vom Fischzug der ersten Jünger und deren Berufung, Jesus nachzufolgen.

Obst und Gemüse

Tags zuvor war "Radieschenfieber" bei einem ökumenischen Kinderkirchgottesdienst in Wiesenstetten dabei. Dort kamen allerhand Obst und Gemüse zum Einsatz, um die Geschichte vom Vater und seinen beiden Söhnen zu verdeutlichen. Die zahlreichen Kinder und ihre Eltern – alle möglichen Sitzplätze in der katholischen Kirche waren besetzt – fanden das klasse und waren sehr aufmerksam dabei. Auch als Jungermann rote Schuldscheine in Konfetti verwandelte und durch die Kirche fliegen ließ, hörten sie aufmerksam zu. Sie lernten so sinnbildlich die biblische Botschaft aus dem Gleichnis des ungerechten Schuldners, mit dem Jesus dazu auffordert, anderen großzügig zu vergeben. Dieser Kinderkirchgottesdienst am Samstag war Teil der Ökumenischen Kinderkirche, ein Angebot der katholischen Kirchengemeinde Wiesenstetten und der evangelischen Kirchengemeinde Empfingen.

Ein nächster Familiengottesdienst folgt schon am Sonntag, 11. Oktober, ab 10.30 Uhr in St. Stephanus, dann wird Erntedankfest gefeiert. Diakon Ewald Wurster und Pfarrer Christoph Gruber bereiten die Feier zusammen mit dem Team der ökumenischen Kinderkirche vor.