Wer auf dem Friedhof in Empfingen begraben werden möchte, muss künftig tief in die Tasche greifen.Foto: Schwind Foto: Schwarzwälder Bote

Bestattungen: Gebühren erhöhen sich in Empfingen drastisch / Nur ein Angebot verfügbar

In Empfingen und Wiesenstetten werden Beerdigungen zum Ende des Jahres hin noch einmal ein ganzes Stück teurer.

Empfing en. Das erst in der Gemeinderatssitzung im Dezember 2019 beschlossene Gebührenverzeichnis mit Gültigkeit zum 1. Januar 2020 wird schon bald wieder der Vergangenheit angehören, wie der Empfinger Bürgermeister Ferdinand Truffner in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend im Dorfgemeinschaftshaus in Wiesenstetten bekannt gegeben hat. Das bisherige, auf den beiden Friedhöfen Empfingen und Wiesenstetten tätige Bestattungsunternehmen Friedrichson aus Horb hat den bestehenden Vertrag aus dem Jahr 2013, wegen einer Änderung seines Geschäftszweigs, gegenüber der Gemeinde Empfingen gekündigt. Dass die Friedhofsarbeiten von den Bestatterfirmen nicht sehr umkämpft sind, musste auch die Gemeinde Empfingen erfahren. In einer beschränkten Ausschreibung der Friedhofsarbeiten im Mai wurden vier in der Region als zuverlässig und leistungsfähig bekannte Unternehmen um ein Angebot gebeten. Ernüchternd für die Gemeindeverwaltung ist der Eingang eines einzigen Angebotes bei der Angebotseröffnung am 4. Juni.

Der Gemeinderat Empfingen tat sich schwer mit der Vergabe der Arbeiten an die übrig gebliebene Firma Würfele. Die Empfinger Firma Einklang Bestattungen konnte bei der Ausschreibung nicht berücksichtigt werden, da sie keine Erdarbeiten ausführen kann, war Truffner wichtig zu sagen. Da musste sich die für das Friedhofswesen zuständige Adelinde Hellstern auch die Frage gefallen lassen, ob genügend nachgehakt wurde, um den Grund oder die Gründe der mangelnden Angebotseingänge zu erfahren.

"Ich tue mich schwer mit nur einem Angebot", erklärte Gemeinderat Armin Hellstern. Die Preise werden nach dem Leistungsverzeichnis der Firma Würfele deutlich steigen. Für das Herstellen und Schließen des Grabes müssen die Bürger künftig für Personen unter sechs Jahren statt der jetzigen 134 Euro 260 Euro bezahlen. Für Personen über sechs Jahre statt 280 nun 510 Euro, die Herstellung eines Urnengrabs klettert von 53 auf etwa 260 Euro, das Öffnen und Schließen der Urnenkammer wird künftig statt der 43 Euro im Moment in Zukunft mit 190 Euro abgerechnet werden.

Der Firmenbesitzer Rainer Würfele begründete in der Gemeinderatssitzung die deutlich höheren Preise mit der nicht unerheblichen Anfahrt von einer halben Stunde von Dornstetten nach Empfingen beziehungsweise Wiesenstetten. "Wir haben es uns lange überlegt, ein Angebot abzugeben, der Ausschlag war dann letztendlich, dass wir auch in Horb tätig sind", informiert Würfele.

Die Bestattungsgebühren seien in den vergangenen Jahren weitgehend kostendeckend festgesetzt worden, war von Truffner zu erfahren. Die höheren Gebühren durch die Neuvergabe sollen nun in eine neue Gebührenstruktur eingerechnet werden und die Leistungen ebenfalls wieder kostendeckend für die Gemeinde abgerechnet werden.

Letztendlich stimmte der Empfinger Gemeinderat dann doch einstimmig der Angebotssumme von 10 813 Euro zu und vergab die Ausführung der Friedhofsarbeiten an Würfele aus Dornstetten-Aach als einzigen und damit auch günstigsten Anbieter. Die Angebotssumme basiert auf der durchschnittlichen Zahl der Bestattungen in den vergangenen zwei Jahren. Die Verwaltung ist nun angewiesen, einen Bestattungsvertrag mit dem Unternehmen abzuschließen. Bestandteil soll das Leistungsverzeichnis der Firma Würfele sein.