Hauptversammlung: Orgelbaufördervereins St. Stephanus Wiesenstetten hat beinahe seine Aufgabe erfüllt

Empfingen-Wiesenstetten. Noch vor der Coronavirus-Lage hatte sich der Orgelbauförderverein St. Stephanus Wiesenstetten zu seiner Hauptversammlung getroffen. Beim Verein herrscht Aufbruchstimmung. Nach zehneinhalb Jahren nach seiner Gründung im September 2009 zogen die Verantwortlichen eine mehr als zufriedenstellende Bilanz.

22 von 55 Mitgliedern, einschließlich der insgesamt neun Mitglieder der Vorstandschaft um Thomas Wiechert, waren ins katholische Gemeindehaus in Wiesenstetten gekommen. Der Vorsitzende freute sich über diese Resonanz in der Bevölkerung und verwies auf ein ereignisreiches Jahr 2019 und die damit große Herausforderung durch viele Arbeitsstunden für die Vereinsführung und deren Helfer.

Im Fokus standen die bewährten, vom Aufwand überschaubaren und finanziell interessanten Veranstaltungen wie das Zwiebelbeedafest, der Adventsbasar und die Bewirtung der jährlichen Maschinenringversammlung und der Bauernverbandsversammlung. Der Vorsitzende sparte nicht mit Worten des Dankes an Spender und Sponsoren, sein achtköpfiges Vorstandsteam und die Mitglieder, die stets als Helfer dabei sind. Dankesworte galten auch der Julius-Bauser-Stiftung und der Gemeinde Empfingen für Zuschüsse, so dass nun die Orgelfinanzierung gesichert ist. Eine nennenswerte private Spende erlaubt sogar ein Oboenregister, freut sich Wiechert. Nicht vergessen werden dürfen jedoch zusätzlich erforderliche Ausgaben im Kontext mit der neuen Orgel für Schreiner, Maler, Elektriker und andere Handwerker.

Alle Register gezogen im wahrsten Sinne des Wortes hat Organist Denis Wiechert beim feierlichen Abschiedsgottesdienst für die Orgel am 3. November. Drei Wochen später erfolgte der Ausbau der Orgel durch Orgelbauer Wiedenmann und ehrenamtliche Helfern. Eine sogenannte Truhenorgel sorgt seither für Kirchenmusik in St. Stephanus. Aktuell befindet sich der Verein zusammen mit der Kirchengemeinde als Bauherr in der finalen Planungs- und Zeichenphase. Dem scheidenden Kirchengemeinderat galt deshalb ebenfalls ein dickes Dankeschön. Für die anstehende Kirchengemeinderatswahl am 22. März konnten fünf Kandidaten gefunden werden. Das "Kirchenschiff" wird weiterfahren, stellte Wiechert erleichtert fest.

In recht unterhaltsamer Art in Wort und Bild ließ Schriftführer Heiner Axt das vergangene Jahr Revue passieren. "Wir stehen nach mehr als zehn Jahren kurz vor der Realisierung des Projekts und damit der Erfüllung des Satzungszwecks des Orgelbaufördervereins." Zu den Höhepunkten gehörte das zweitägige Zwiebelbeedafest, obgleich das beliebte Theaterstück am Samstagabend ausfallen musste. Rekordverdächtige mehr als 200 Zwiebelbeeda wurden in der Gemeindebackküche gebacken und zugunsten der Orgel verkauft. Ebenso erfolgreich war das erste Adventswochenende im Gemeindehaus in Verbindung mit dem 35. Adventsbasar der Wiesenstetter und Dommelsberger Bastelfrauen. Liedermacher und Sebastian Blau-Preisträger Pius Jauch begeisterte in der Reihe "Kultur im Pfarrhaus" das Publikum.

Einen untadeligen Kassenbericht lieferte Kassiererin Gertrud Lohmiller.

Bürgermeisterstellvertreter Peter Schäfer überbrachte sein Lob und seinen Dank für den kleinen, rührigen Verein, der einen großen Beitrag zur Dorfgemeinschaft leistet. Die Feste und Veranstaltungen aller Art dienen längst nicht ausschließlich der Einnahmenbeschaffung, sie sind aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken.

Nahezu unverändert hat der Orgelbauförderverein über die gesamten zehn Jahre seines Bestehens die gleiche neunköpfige Führungsmannschaft an Bord. "Wir sind gleichzeitig froh und traurig", sagte Wiechert, wenn 2021 die letzte Hauptversammlung des Vereins abgehalten wird. Das Satzungsziel ist dann erreicht, die Auflösung des Vereins wird auf der Tagesordnung stehen.

Das Highlight 2020 wird die Einweihung der neuen Orgel am ersten Advent sein. Die Vereinsverantwortlichen planen im Laufe des Sommers Besuche beim Orgelbauer im Oberschwäbischen. "Es ist schon ein einmaliges Erlebnis im Leben, das Entstehen und den Bau der zusammengesparten Orgel mitzuverfolgen." Helfer werden gesucht für Arbeiten rund um den Einbau der Orgel.

Die stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats St. Stephanus, Judith Schäfer, sagte dem Orgelbauförderverein im Namen des KGR und der Kirchengemeinde ein herzliches Vergelt’s Gott.

Das alljährliche Finale von Schriftführer Heiner Axt lautet: "Zwei Ortschaften – Wiesenstetten und Dommelsberg, eine Kirchengemeinde, haben ein Ziel: die neue Orgel!" Ergänzt hat er nun: "Nur nicht nachlassen, wir sind auf der Zielgeraden."