Notdürftig ist das Fenster geflickt: Heinz-Peter Hebbel (links) und Martin Mayer an dem Ort, wo sich die Einbrecher Zutritt ins Sportgeschäft schafften. Foto: Dörr Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach dem vierten Einbruch erhöht Heinz-Peter Hebbel in seinem Geschäft nun die Sicherheitsvorkehrungen

Von Joachim Frommherz

Empfingen. Die Diebe kamen vergangenes Wochenende. Ihre Beute: Markenartikel im Wert von mehreren hundert Euro. Es ist nicht das erste Mal, dass das Sportgeschäft HP Sport Ziel von Einbrechern wird. Inhaber Heinz-Peter Hebbel will nun sein Eigentum schützen – mit teils drastischen Maßnahmen.

Hebbel hat bisher schon einige leidvolle Erfahrungen mit Langfingern gemacht. Seit 2008 betreibt er sein Geschäft in einem unscheinbaren Gebäude Im Auchtert. In dieser Zeit war es dort bereits der zweite Einbruch. Davor, als er seinen Kleinbetrieb in der Tennishalle in Empfingen hatte, wurde er ebenfalls zweimal Opfer von Einbrechern. Es ist also schon beinahe Routine, auf die Hebbel gerne verzichten könnte.

Die Tat am vergangenen Wochenende erinnert Hebbel an den Einbruch von vor rund einem Jahr. Damals kamen die Täter laut Polizei zu Fuß, weswegen sie vermutete, dass die Einbrecher aus der Nähe stammen. Dies vermutet Hebbel im neuesten Fall auch. Er glaubt, dass es dieselben Täter waren, schließlich seien auch dieselben Artikeltypen gestohlen worden: Sport-Hosen, -Anzüge und -Jacken Dass sein Laden aufgrund der Autobahn-Nähe Ziel von Einbrechern geworden sein könnte, glaubt er deswegen nicht. Nach deren Vorgehensweise tippt er auch nicht auf Profis. Die Polizei ermittelt momentan, Hoffnung auf eine Aufklärung des Falls hat Hebbel aber nur wenig.

Übernachtungenim Sportgeschäft

Was fühlt man aber, wenn zum vierten Mal bei einem eingebrochen wird? "Kalt war es", berichtet Angestellter Martin Mayer scherzhaft von dem Moment, als er das Geschäft betrat und das Fenster in Scherben war. Er wird dann aber gleich wieder ernst. Der größte Schaden sei nicht der Wert der gestohlenen Waren, sondern die Aufräumarbeit. Das Fenster muss für mehrere hundert Euro repariert werden, außerdem haben die Diebe beim Einstieg den Heizkörper heruntergerissen, was von Handwerkern nach zwei Stunden wieder repariert war.

"Nun ist der Punkt erreicht, wo man etwas machen muss", meint Hebbel, der sich über den neuesten Einbruch ärgert, trotzdem aber ruhig bleibt und alles mit einer Portion Galgenhumor nimmt. Er gibt zu, dass er schon beim letzten Mal hätte handeln sollen.

Nach einer Beratung von der Kriminalpolizei sei man nun in der Planung, eine Alarmanlage zu installieren. Aber dem nicht genug. Der Sicherheit zugute kommt die Tatsache, dass der Anbau eines Geschäfts- beziehungsweise Personalzimmers geplant ist. Dieses soll nämlich dann in Zukunft als Übernachtungsmöglichkeit dienen, sodass immer jemand vor Ort sein kann.

Hebbel hofft, dass er mit seinen Sicherheitsvorkehrungen den Einbrechern nun Einhalt bieten kann. Übrigens: Bargeld können die Langfinger eh nicht abgreifen. Denn die Kasse wird beim Ladenschluss mitgenommen. Eine Lektion, die Hebbel aus den früheren Einbrüchen bereits gelernt hat.