Großes Interesse: Keine Sitzplätze mehr fanden viele Besucher des Vortrags von Andreas Schindler bei Einklang Bestattungen in Empfingen. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Rechtsanwalt Andreas Schindler erklärt bei Einklang Bestattungen die Tücken des Erbrechts

"Der Tod ist nicht das Ende, denn es gibt noch den Erbstreit." So lautet ein Zitat von Rechtsanwalt Andreas Schindler, der mit einer guten Portion Humor bei Einklang Bestattungen in Empfingen zum Thema "Erben und Vererben" referierte.

Empfingen. Mit dem Thema Erben und Vererben scheint das Empfinger Bestattungsunternehmen in seiner monatlichen Vortragsreihe einen Nerv der Empfinger getroffen zu haben. Im Veranstaltungsraum von Einklang Bestattungen fanden viele Gäste nur noch einen Stehplatz. Trotzdem hörten sie Schindler rund zwei Stunden lang zu. Einige Fakten, die manchen Zuhörer vielleicht erstaunten, lieferte Schindler dem Publikum zum Thema Erbschaftssteuer: Etwa, dass Ehegatten beim Tod ihres Partners bis zu 500 000 Euro steuerfrei vererben können, bei Kindern sind es 400 000 Euro. Deutlich schlechter gestellt sind nicht verheiratete Partner und deren Kinder. Für sie sind nur 20 000 Euro steuerfrei, von jedem Euro, der darüber liegt, müssen sie im Falle einer Erbschaft 30 Prozent an den Staat abführen. Ab einer Erbschaft von sechs Millionen Euro müssen 50 Prozent an Steuern bezahlt werden.

Beim Kernthema Erbrecht warnte Schindler das Publikum auf humorvolle Weise: "Wenn der Mensch mit gesundem Menschenverstand etwas macht, geht es meistens schief." Schindler bezieht diesen Satz unter anderem auf weitläufig kursierende Meinung, beispielsweise zum Thema Pflichtteil, die aber falsch sind. Zwar kann jemand problemlos in einem Testament enterbt werden, das bedeutet jedoch nicht, dass der Enterbe nichts vom Erbe bekommt. "Ihm steht die Hälfte des gesetzlichen Erbteils zu", sagt Schindler. Im Laufe des Vortrags ging Schindler auf zahlreiche Fragen der Besucher ein, die er oft anhand praktischer Beispiele erklärte.

Das Team von Einklang Bestattungen um Geschäftsführerin Romy Beiter ist mit der Resonanz auf die Vortragsreihe zufrieden. Bestattungshelferin Deborah Mayer sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass sie mit einem derart großen Besucheransturm beim Vortrag zum Erbrecht nicht gerechnet hätten. Die Vortragsreihe soll auch nach den bereits feststehenden Terminen am 22. Februar und 22. März weitergehen. Mayer kündigt an: "Das zweite Halbjahr ist in Planung."